Ein possierliches, mit kleinen gläsernen Kugeln verwandtes Nagetier winkt verstohlen zurück aus den Zerrspiegeln der Illusionen von sich selbst, der Welt und der Zeit. Verstohlen, weil die Schleifen sich hier nur ähneln. Und jener Schnauzbärtige, der die ewige Wiederkehr des immer Gleichen postulierte, führt das Pelztier an der Leine. „It feels like eternity.“ Doch Chris Haring narrt sie schließlich beide in seinem neuen Stück „lost in freaky evolution L.I.F.E.“.
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Alle im komplett ausverkauften Festspielhaus standen am Ende und bejubelten in dieser Österreich-Premiere eine beglückte Choreografin und ihre ebenso dankbare Kompanie. Der zweiteilig angelegte Abend versöhnte nach einem gewaltigen Auftakt mit elektronischem Sound und frei gelassenen TänzerInnen mit seinem zweiten, sehr viel gefälliger choreografierten Teil zu Beethovens 7. Symphonie das Publikum. Zwischen den Polen gab es neben thematischen Brücken kaum etwas Bindendes. Außer einem fantastischen Ensemble.
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Nachwirkung – eine solche ist dem Festival InTakt, das heuer zum 8. Mal stattfand, nicht nur bis zum „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“, also kurz nach dessen Ende, zu bescheinigen, sondern wohl weit und lang darüber hinaus: Für jeden/jede, der/die auch nur eine der 34 Veranstaltungen besucht hat, zu denen Theaterstücke, Filme, Vorträge und Gespräche, Workshops und Ausstellungsführungen zählen.
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Es passiert eigentlich nicht viel. Sie kommt aus dem Dunkel und bewegt sich in Slow Motion eine Stunde auf der Stelle. Die in New York lebende Zypriotin Maria Hassabi wählte das Tanzquartier Wien für die Erstaufführung ihrer Arbeit „On Stage“, deren Titel mehrdeutig auf die Bühne für jede menschliche Seele verweist: den Körper. Das Lesen ihrer Körpersprache – und zu akzeptieren, dass sie diese benutzt - wird zum Schlüssel für das Verständnis des Stückes.
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Verführung im Zeichen der Galanterie. Warum sucht ein zeitgenössischer Choreograf den Schulterschluss mit der Musik Mozarts? In Angelin Preljocajs „Le Parc“, das 1994 als Auftragswerk für das Ballett der Pariser Oper entstanden ist, begegnen sich Frauen und Männer in einer fiktiven Parkanlage des 18. Jahrhunderts. Laurent Hilaire präsentiert damit sein erstes Signaturstück als Münchner Ballettchef.
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Alles ist da: bildstarke Stimmungen, nordisches Flair in der farbigen Kostümwelt von Thomas Kaiser und – als Projektion – das Dorf, in dem Peer Gynt aufwächst. Doch Kirche und Häuser sind nur zartblass auf dem Rundhorizont zu sehen, der die Bühne nach hinten abschließt. Wenn sich dahinziehende Nebelschwaden verdichten und wieder auflockern, wird klar, dass Christian Gasteiger und Raphael Kurig für jede von Karl Alfred Schreiners „Peer Gynt“-Szenen andere Videoimpressionen parat haben. Der gesamte Ballettabend erhält so einen stets unaufdringlich stimmigen und zugleich unglaublich atmosphärischen Rahmen.
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Die eine war in Japan zu Besuch, der andere ist dort geboren und aufgewachsen. Und beide sind Künstler, die multidisziplinär und multikulturell arbeiten und kollaborieren. Das mag das Bindende für diesen Abend beschreiben. Zwei Stücke, die formal und in der Art ihrer Präsentation verwandt erscheinen. Methodik, Intention und ihre Wirkung aber rücken sie weit auseinander.