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wonderland1Ein Märchenland/das Paradies in einer Kirche anhand mehrerer Bilder/Tanz-Szenen entstehen zu lassen, ist eine originelle, eine im Grunde provokante, aber vor allem auch eine denkanregende Idee: insbesondere dann, wenn sie individuelle Reaktionen nicht nur anregt, sondern Interpretationen zu- und offenlässt – was in der Tanzperformance „Wonderland“ von subsTanz der Fall ist. 

Es ist das fünfte Tanzstück der seit 2018 in Graz bestehenden, zeitgenössischen Tanzkompanie; eine, die nunmehr zehn Mitglieder zählt und überdies insofern ein Alleinstellungsmerkmal trägt, als sie als einzige in der freien Tanzszene in Graz mit einem fixen Ensemble arbeitet. wonderland2

Geleitet wird sie vom Tänzer-Choreographen Xianghui Zeng, der bei dieser Premiere in beiden ‚Rollen‘ beteiligt war – und dies in einem guten Sinne. Gelang ihm doch in dieser 5-teiligen Produktion nicht nur ein Solo, das – tänzerisch ansprechend und professionelles Können unterstreichend – mitnahm in eine fantasiebasiert-offene Welt des naturgegebenen Werdens und Vergehens. Es gelang ihm vor allem auch, fünf der gegebenen Kirchenräume in unterschiedlicher formaler und inhaltlicher Weise zu nützen: Er selbst in einer bodennahen Sequenz inmitten der Sitzreihen, des Publikums – somit als einer der Ihren; ein Duo als nach oben, in das Kirchengewölbe respektive in den „Himmel Entrückte“ und nur mehr als Spiegelbild Wahrnehmbare. Oder als Schattenbilder hinter und im Gegenlicht vor der Leinwand: Ge- und/oder erträumte Begegnungen mit einem Du. 

wonderland4Insbesondere in der ersten Szene vor dem Altarraum war es das Zusammenspiel von Live-Musik des Künstlerduos nica&19hertz, deren Sängerin auch als Tänzerin der Kompanie arbeitet, und Projektionen in die Kuppel, die stimmigen Mehrwert zum Tänzerischen ergaben, wobei auch in anderen Szenen Einsatz von Lichteffekten die konzipierte mediale Vielfalt erfolgreich nützte.wonderland3

Sehr berechtigt also der kräftige Applaus des erfreulich zahlreichen Publikums.   

subsTanz: „Wonderland“, 28. Juli 2022 in der St. Andrä-Kirche, Graz

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