Das biennale Festival „Werkstatt. Das Festival der Uraufführungen in Oberzeiring“ präsentierte heuer elf Theaterprojekte, neun davon als Uraufführung. Zusätzlich zu diesem außergewöhnlichen Angebot ist es immer wieder auch ein mehrtägig lebendiger Austausch von Künstlern untereinander sowie eine konzentrierte Begegnung von Kunstinteressierten mit diesen; es ist ein Crossover lokaler und nationaler Provenienz sowie von performativen Sparten, Stilen und Inhalten.
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Emese Horti sieht sich mit 999 Flyern konfrontiert, mit gegenstandslosen und muss sich nun den daraus resultierenden Fragen stellen. Biografisch unterlegt hievt sie die Situation in weitgehender Eigenregie auf die Bühne und stellt sich ihr in Form einer tanztheatralen Auseinandersetzung: Warum kam es dazu und wie geht es weiter? Dann, wenn eine Tanz-Produktion kurz vor ihrer Fertigstellung abgebrochen wird, weil Kompromisse nicht eingegangen werden.
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Ihr geglücktes Rollendebut als Bauermädchen Giselle in der Choreographie von Elena Tschernischova gab die Erste Solistin Olga Esina in der Wiener Staatsoper. An ihrer Seite tanzte der routinierte Roman Lazik den Albrecht, nobel und gelassen, eigentlich viel zu sympathisch für diesen gelackten Prinzen. Die beiden sind ein sehr stimmiges Tanzpaar auf höchstem Niveau, das von einem gut aufeinander abgestimmten Corps de Ballets und einer soliden Ketevan Papava als Myrtha getragen wurde.
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Das Opern-Publikum zu G. F. Händels Zeiten liebte es, sich bezaubern zu lassen und staunen zu dürfen: nicht nur über begnadetes Spiel und Gesang, sondern auch über Ballett, eine brillante Theatermaschinerie und raffinierte Effekte. „Alcina“ war 1735 mit herrlicher Musik und virtuosen Tanzeinlagen ein geradezu idealtypisches Werk. Im Theater an der Wien konnte man sich dieser Tage zwar am Concentus Musicus und dem Gesang von Marlis Petersen erfreuen. Von Verzauberung aber kann keine Rede sein.
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Der türkische Autor Nâzim Hikmet, gleichermaßen verfolgter Revolutionär wie feinsinniger Lyriker, verfasste eines seiner epischen Meisterwerke als politisch Verfolgter im Gefängnis: „Menschenlandschaften“, entstanden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, beschreibt mit kritisch vorbehaltlosem Blick sein Land in den 40er-Jahren und wird nun – endlich – nicht nur mit Erfolg (vor allem außerhalb Europas) wahrgenommen, sondern insbesondere auch von Jungen gelesen.
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Die erstmals mit ihrem Team in diesem Jahr den herbst kuratierende Intendantin Ekaterina Degot denkt und macht vieles anders, sehr anders sogar: Inhaltlich ist ihr Schwerpunkt ein politischer, strukturell ist dieses 51.Festival für zeitgenössische Kunst als großer Parcours angelegt und intentional als Gesamtheit aufzufassen, in der tradierte Sparten einem fließenden Miteinander weichen.
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Zum zweiten Mal beehrte der Ballett-Superstar Carlos Acosta das Festspielhaus St. Pölten. Allüren setzt das Ausnahmetalent aus Kuba allerdings nur als Interpret auf der Bühne ein. Als Chef einer Gruppe von jungen TänzerInnen lässt er vielmehr die Tradition der Repertoirecompagnie wieder aufleben. Im aktuellen Tourneeprogramm sind Werke von unterschiedlichen Choreografen und Stilen zu sehen, nur eines ist von ihm selbst.