„Eine künstlerische Reaktion auf das Werk Francis Bacons“ nennen der Medienkünstler Jan Machacek und der Choreograf Georg Blaschke ihre Produktion „Bodies and Accidents“. Der Raum, das Semperdepot, ist ein bestechendes Ambiente für ihre Untersuchungen. Die heutige Technik hat es nicht leicht in der großartigen Architektur der ursprünglichen Produktionsstätte für Theaterkulissen aus dem späten 19. Jahrhundert zu bestehen.
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Mit zarten, grünen Lichtlinien wird ein Haus in den schwarzen Bühnenraum gezeichnet, in dem ein einzelner Tänzer anfängt seinen Körper zu strecken, zu beugen, zu verrenken. Dabei knatscht es ganz gewaltig. Ist es der Sound des Körpers oder ein Widerhall des „virtuellen“ Gebäudes? „Models of Reality“ verortet futuristische Menschen in einem akustischen Raum, in dem sie in einer Art Geräuschsprache miteinander kommunizieren.
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Im Rahmen seines mehrwöchigen Themenschwerpunktes „Material Worlds“ zeigte das Tanzquartier Wien mit „Blab“ von Sonja Jokiniemi und „and and“ von Lisa Hinterreithner zwei Arbeiten, die erst in eine bizarre Welt von Dingen und Menschen, dann in eine performative Untersuchung von Zugehörigkeits-Konzepten entführen. Die eine spielt, als wäre Sprache noch nicht erfunden, die andere stellt Text ins Zentrum.
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Der französische Choreograf und Tänzer David Wampach stellte mit „Endo“ sein 2017 im Rahmen des Festivals Montpellier Danse uraufgeführtes Duett nun auch als österreichische Erstaufführung im Tanzquartier Wien vor. Vordergründig ein ekstatisches Spiel mit vielen bunten Farben, die letztlich Körper und Bühne fast vollständig bedecken, ist dieses Stück auch ein schonungsloser Blick in die Psyche des modernen Menschen.
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Eintönig grau ist die Welt ohne Fantasie. Einziger Haken an der Sache sind Sorgen. Mit phänomenaler Einbildungskraft – ihrem Elixier für Lebensfreude – bekämpft die uneigennützig hilfsbereite Mary Poppins der australischen Kinderbuchautorin Pamela L. Travers jegliche Tristesse. Mitsamt den Schwierigkeiten der Londoner Familie Banks.
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Im Überschwang der Gefühle. „Hey! Baby“ – wer hätte gedacht, dass die Übertragung des Kulttanzfilms „Dirty Dancing“ in ein Live-Theater-Ambiente derart gut hinhaut? Trotz seiner eigentlich etwas dünnen Geschichte, die Anrüchigkeit mit Sentiment und Moral kombiniert, erzielte die Lovestory – hochgeschraubt durch heiße Mambo- und Salsa-Rhythmen – 1987 einen gigantischen Überraschungserfolg.
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Laureen Drexler, Absolventin des MUK, hat ihr beachtliches Erstlingswerk realisiert, noch dazu in einem der heikelsten Genres: der Verbindung von Unterhaltungsmusik mit künstlerischem Tanz. Die Kapitalisierung des Titels „contemporary dance MEETS deep house“ ist Konzept: Drexler und ihr engagiertes Team setzen Dancefloor Music in einen ästhetischen Kontext und kreieren ein Spannungsfeld, in dem Musik und Tanz gleichwertige Partner sind.