Tanz.at Headlines
Jan Martens / Opera Ballet Vlaanderen: „Futur Proche“
- Kritiken
„Wir müssen handeln!“ So der trotz seines bereits 2011 mit „Sweat Baby Sweat“ einsetzenden internationalen Erfolges noch vergleichsweise junge Choreograf Jan Martens. Sein im Sommer letzten Jahres beim Festival d'Avignon uraufgeführtes Stück „Futur Proche“ (Nahe Zukunft) erlebte hier seine Österreich-Premiere. Musikalisch, tänzerisch und inhaltlich ein wegweisender Abend.
Jefta van Dinther / Cullberg: „On Earth I’m Done: Islands“
- Kritiken
„I love you all! I love you all!“ Das Solo „Mountains“, der erste Teil des Diptychons „On Earth I'm Done“ des schwedischen Choreografen Jefta van Dinther, gibt dieses göttliche Statement dem zweiten mit auf den Weg. In „Islands“ tanzt die schwedische Kompanie Cullberg in einer „Zeit danach“. Das Prä-Humanoide hat die Chance auf einen von höchster Stelle autorisierten Neuanfang. Enden jedoch wird diese brillant getanzte - wiederum allzu menschliche – Geschichte mit einem dramatischen Appell.
Kunst ist gesund! - „Arts and Health. Österreich im internationalen Kontext“
- Publikationen
Dem wird wohl niemand ernsthaft widersprechen, doch was bedeutet es eigentlich, wenn man das gesundheitspolitisch weiterdenkt? Denn die wissenschaftliche Evidenz von “Arts and Health” ist längst erwiesen, und international betrachtet haben zahlreiche Initiativen spannende Projekte für kunstbasierte Interventionen ins Leben gerufen. In Österreich jedoch gibt es Nachholbedarf, wie Edith Wolf Perez und Autor*innen in einer umfassenden Studie aufzeigen.
Lost in Dance (4): Kritik? Igitt!
- Mandl-Blog
„Ich sitze im kleinsten Raum des Hauses. Ich habe Ihre Kritik vor mir. Bald werde ich sie hinter mir haben.“ So elegant beschied der Komponist Max Reger einem Kritiker, was er von dessen Geschreibe hielt.
Basel: Edward Clugs neue „Coppélia“
- Kritiken
Ist es Absicht? Um den Bewegungsroboter Coppélia zu zeichnen, nutzt Edward Clug in seiner modernen Interpretation des Klassikers für das Theater Basel auch ein Element, das eines der Markenzeichen des Stils Sharon Eyals ist: Das Gehen auf den Ballen bei maximal gestreckten Füßen. Es erfordert die ebenso völlig durchgestreckte, nicht-menschliche, lotaufrechte Haltung des gesamten Körpers. Wenn Clug dieses Element mit Absicht nutzt, so wäre es ein durchaus feinsinniger Kommentar des Choreographen zum Stil und Menschenbild der Werke seiner Kollegin.
Osterfestival Tirol 2023
- Magazin
Wenn das Osterfestival Tirol ein Motto ausgibt, dann ist das mehr als eine Marketing-Finesse. Vielmehr findet man es durchgängig im Programm realisiert. Der diesjährige Leitgedanke „fließend“ manifestiert sich von 24. März bis 9. April in zahlreichen Tanzgastspielen und Begegnungen zwischen alter und neuer Musik. Gleichzeitig verleiht das Festival dem Osterfest ein künstlerisches Framing, das seit 35 Jahren Aufbruch und Innehalten in bewährter Weise stimmig verbindet.
Berlin: Sasha Waltz' „Beethoven 7“
- Kritiken
Sehenswerte Bilder austauschbarer Bedeutung. Sasha Waltz, soeben 60 geworden, ist zwar nicht jene Choreographin, der, „vor allen anderen“, das Verdienst zukommt, zeitgenössischen Tanz in Deutschland populär gemacht zu haben, wie jüngst ein offenbar maßlos lokalpatriotisch gestimmter Autor des Rundfunks Berlin-Brandenburg verkündete. Aber sie ist eine erfahrene Bewegungs- und Bildschöpferin und Leiterin eines kleinen, feinen Ensembles. Beides – Waltz‘ Theaterkönnen und „Sasha Waltz & Guests“ – machen „Beethoven 7“ sehenswert. Trotz der unerfüllt bleibenden Versprechen der Inszenierung.
„Living Positions“: Ältere Produktionen „too good to go“
- Magazin
Zum zweiten Mal gibt es im Wiener Odeon ein Wiedersehen mit spannenden Tanz- und Theater-Performances, die manche Interessierte wegen mangelnder Aufführungstermine zur Uraufführungszeit vielleicht gar nicht sehen konnten. Diesmal zeigen Simon Mayer/Art in Motion „Sons of Sissy“, Liquid Loft „Posing Project A. The Art of Wow“ und Christine Gaigg/2nd Nature „Über Tiere“ von Elfriede Jelinek. Die von Liquid Loft und Max Kaufmann initiierte Serie soll regelmäßig stattfinden, um freien Künstler*innen die Möglichkeit eines temporären Repertoire-Betriebs zu ermöglichen.