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musilcoverKarl Musil zählt zu den erfolgreichsten österreichischen Balletttänzer seiner Generation, der sich auch international reüssierte. Unter den Google-Suchergebnissen seines Namens stößt man etwa auf eine Videokassette und DVD der „Josephslegende“ mit Judith Jamison und Kevin Haigen, das Ballett, das auch seinen Abschied von der aktiven Tänzerlaufbahn markiert. Und natürlich auf sein Buch „Kleiner Mann, wie hoch das Bein“!

Karl Musil stammt aus einer Handwerkerfamilie. Die Männer der Familie väterlicherseits waren traditionellerweise Turner, die Mutter hatte eine musikalische Begabungen. Aus der Ehe der Musischen mit dem „Musilschen“ gingen zwei Söhne hervor, die die beiden elterlichen Talente als Balletttänzer vereinigen sollten (auch Ludwig Musil war Solotänzer an der Wiener Staatsoper), denn die Firmpatin des kleinen Karli war niemand anderer als die Primaballerina der Wiener Staatsoper, Julia Drapal. Karl Musils erste Sprache war Tschechisch. Aufschlussreich und sehr unterhaltsam ist daher auch die tschechisch-wienerische Sprache, die der Autor in den Kapiteln über sein frühes Leben verwendet.

Karl Musils Biografie ist natürlich auch ein Kapitel Ballettgeschichte und besonders der der Wiener Staatsoper, wo er von 1953 bis 1983 Mitglied war. Er erlebte den Wiederaufbau des Hauses am Ring und die Übersiedlung dorthin von den Ersatzspielstätten (1955). Das Staatsopernballett und die Schule, aus der damals alle TänzerInnen des Ensembles stammten, hatten sich zuvor die Ballettsäle in der „Hölle“ des Theater an der Wien geteilt und waren schon zuvor wieder in die fertig gestellten Ballettsäle in der Oper zurückgekehrt. 1964 wurde Karl Musil Solotänzer, 1983 avancierte er zum Ersten Solisten. Nach seiner Tänzerkarriere war er von 1979 bis 1984 Pädagoge an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater und anschließend an der Ballettabteilung des Konservatorium der Stadt Wien war, die er bis zu seiner Pensionierung 2005 leitete. Bis heute setzt sich Karl Musil als Präsident des Österreichischen Tanzrates (seit 1994) für die Verbesserung des Tänzerstatus ein. Die Republik Österreich dankte ihm sein Wirken 1983 mit der Verleihung des Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse und 2006 mit dem Titel „Professor“.

In seinem Buch erzählt Karl Musil seinen Werdegang nicht chronologisch sondern gliedert das Buch nach Themen in zahlreiche Kapitel wie „Dirigenten“, „Tänzer – Musiker“, „Ballettlehrer“ oder „Staatsbesuche“, um nur einige zu nennen, die weiter in kurze bis sehr kurze Texte unterteilt sind.

Die Biografie und das Repertoire von Karl Musil an der Wiener Staatsoper sind in tabellarischen Auflistungen festgehalten,

Diese Herangehensweise macht dieses Buch daher weniger zu einer Geschichte über ein Leben, als vielmehr zu einer Sammlung von beruflichen und privaten Eindrücken, Erlebnissen und Kommentaren. Ein Kapitel ist einer traumatischen Erfahrung gewidmet, die die Familie Musil beinahe ausradiert  hätte: der Flugzeugabsturz auf sein Haus 1981.

Karl Musil erzählt seine Geschichten sehr persönlich, sehr unmittelbar, und wie er im Vorwort schreibt: „aus dem Bauch heraus“. Ein Vorwort von John Neumeier und zahlreiche Fotografien ergänzen den Erinnerungsband.

Karl Musil: „Kleiner Mann, hoch das Bein“, Böhlau Verlag Wien 2010

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