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FuehrungTQWUnter der neuen künstlerischen Co-Leitung von Isabel Lewis und Rio Rutzinger sowie der kaufmännischen Leitung von Gerda Saiko startet das Tanzquartier Wien (TQW) in die Saison 2025/26. Als Leitbild sieht das neue Leitugunsteam das TQW als einen „wilden Garten“ – einen lebendigen, eigensinnigen und offenen Ort für Begegnungen, der sich dem Experimentieren und der Auseinandersetzung mit dem Unbekannten widmet. 

Tanz und Performance werden als Zentrum der zeitgenössischen Kunst verstanden, die neue, sinnliche und unmittelbare Wege des Miteinanders eröffnen sollen. Die drei Programmsäulen Performances, Research und Workshops werden gestärkt, enger vernetzt und neu ausgerichtet, die Öffnungszeiten von täglich 10 bis 19:30 (ausgenommen Feiertage) ausgeweitet.

„Opening Occasions and Other Occurrences“ 

Die Saison beginnt mit einer großangelegten, einwöchigen Eröffnungsfeier bei freiem Eintritt zu allen Veranstaltungen. Mit “Opening Occasion” am 3. und 4. Oktober lädt Isabel Lewis in die Halle G, die sich eine sinnliche Gartenlandschaft verwandelt, in der Besucher*innen verweilen, entspannen und sich unterhalten können. Mit Beiträgen von u.a. Sissel Tolaas (Düfte), Steffi Parlow (Amuse-Bouches), Sabina Holzer, Alice Hu, Dean Moss und Elizabeth Ward geht es um die Frage, wie in turbulenten Zeiten ein gutes Leben geführt werden kann.

Vom 6. Bis 11. Oktober heißt es: “Open House”. Eine Woche lang wird das gesamte TQW von 8:00 bis 21:30 Uhr zum lebendigen Ort des Austauschs. Über 30 lokale Künstler*innen, Theoretiker*innen und Musiker*innen gestalten ein dichtes Programm mit Workshops, Laboren, Performances, offenen Proben, Konzerten, Führungen und künstlerischen Aperitifs. Das Publikum ist eingeladen, teilzunehmen, zuzuschauen, zu forschen und die Institution als großen kreativen Prozess zu erleben.

Programmhöhepunkte September bis NovemberNedd TQW

Bis Ende 2025 bietet das Performance-Programm des TQW vielfältige internationale Koproduktionen und Kooperationen. Den Auftakt bilden im September Nora Turato (pool7) und Claudia Bosse (WASTEland). Es folgen Österreichische Erstaufführungen wie vom Duo LABOUR (mit Wien Modern, 8. und 9.11.), Ian Kalers trans*idente Arbeit You are song, to me (18. bis 22.11.), Dean Moss' vor zwanzig Jahren entstandendes und nun mit neuer Besetzung wiederbelebtes Meisterwerk figures on a field (23. bis 25.10.) oder Tiran Willemses autobiografisches Solo Untitled (Nostalgia, Act 3) (30. und 31.10.). Die südafrikanische Formation Impilo Mapantusla schlägt in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Choreografen Jeremy Nedd eine Brücke vom Jazz als Ausdruck afroamerikanischer Selbstbestimmung zur südafrikanischen Subkultur Pantsula, die aus dem Widerstand gegen die Apartheidpolitik hervorgegangen ist ("blue nile to the galaxy around olodumare": 16. bis 18.10.).  Ofelia Jarl Ortegas untersucht in Casino (13. bis 15.11.) die globalen Verstrickungen des populären Gesellschaftstanzes Salsa. Die Reihe “LO AND BEHOLD (29.11.) setzt mit Reece Cox, Mark Leckey und Rat Section einen experimentellen Schlussakkord. 

OfeliaEbenfalls im Fokus: die starke lokale Szene. Uraufführungen von Ulduz Ahmadzadeh, Alix Eynaudi & Elizabeth Ward und Alex Franz Zehetbauer stehen neben Wiederaufnahmen Wiener Erfolgsstücke von Ligia Lewis (“Still Not Still) und Veza Fernández (“Suspírame Lira). Internationale Choreograf*innen wie Rita Mazza und Alberto Cortés sind mit weiteren Österreichischen Erstaufführungen vertreten.

Weitere Highlights der Saison

Im Dezember ist Trajal Harell zu Gast, der sich in “The Collection” mit der japanischen Butoh-Legende Tatsumi Hijikata auseinandersetzt, in einer Zusammenarbeit mit Impuls Tanz ist Sidi Larbi Cherkaoui mit „Imperial Ball“ im Rahmen von Johann Strauss 2025 zu sehen (3., 5., 6. Dezember).

Das Festival RAKETE (Mai 2026), kuratiert von Lewon Heublein, präsentiert eine neue Generation der Choreografie und Performance, während das S_P_L_T_Queen Performance Festival Vienna (Juni 2026) als queeres Festival eine temporäre Gemeinschaft bildet.

Ebenfalls im Juni werden Jonathan Burrows & Matteo Fargion eine Retrospektive auf ihre langjährigen Zusammenarbeit bieten.

Research: Künstlerische Forschung im Fokus

Der Research-Bereich wird unter der Leitung von Isabel Lewis neu ausgerichtet und sichtbarer gemacht. Ziel ist es, künstlerische Forschungsprozesse erlebbar zu machen und den Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Publikum zu fördern. Formate überschreiten die Grenzen von Theorie und Praxis.

Mittel dazu sind TQW zine (zweimonatliche Publikation), Online-Magazin, Labore, Research Affiliation (Forschungsstipendien), OIL (Raumexperiment von Isabel Lewis und Dirk Bell), TQW DOC+ (Forum für Doktorand:innen), die Bibliothek und das  Videoarchiv sowie die Winter School sein, die 2025 erstmals von Anna Leon kuratiert wird. Thema: Körperflüssigkeiten als politische Substanzen.

Im Future Histories LAB wird es im Juni 2026 zu einer Zusammenkunft von Wissenschaft und Kunst zur Erkundung alternativer Zukünfte, inspiriert vom gleichnamigen Podcast.

Workshops: Erweitertes Angebot für alle Levels

Der Workshop-Bereich wird unter Rio Rutzinger, der 24 Jahre lang den Workshop-Bereich bei ImpulsTanz-Festival verantwortete, und Kuratorin Linda Samaraweerová deutlich ausgebaut.

Ab 15. September gibt es Trainingsangebote für fünf Level für Anfänger*innen bis Professionelle Künstler*innen, wobe der Großteil der Klassen in Techniktraining, Afro-Fusion, House Dance, Hip-Hop, Yoga, Bollywood Fitness, Voice Training und vieles mehr für alle Stufen angeboten werden

Über 40 lokale und internationale Künstler:innen werden die Workshops von September bis November leiten. Highlights der ersten drei Monate sind ein Workshop der mit  dem Marina Abramović (MAI) assoziierten Künstlerin und Somatikerin Rebecca Davies zur Abramović-Methode am 10 Oktober, wenn auch die Marina Abramović-Schau in der Albertina Modern eröffnet wird. In Kooperation mit MAD – Verein zur Förderung von Mixed-Abled Dance & Performance kehren Jonathan Burrows, Choreograf und Autor des Bestsellers „A Choreographer’s Handbook“, sowie der mit Ultima Vez/Wim Vandekeybus assoziierte blinde Tänzer und Choreograf Said Gharbi für ihre stark nachgefragten Workshops ins TQW zurück. Im November gibt Elena Fokina einen Theaterworkshop sowie eine Technikklasse – die Tänzerin, Schauspielerin und Choreografin spielte in Luca Guadagninos Film „Suspiria“ an der Seite von Tilda Swinton.

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