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braunschweigPhilippe Braunschweig starb am 3. April in Vevey in der Schweiz. Der Ballettomane und Förderer der Tanzkunst hat mit seinen pragmatischen Initiativen immer wieder Meilensteine in der Ballettwelt gesetzt. So gründete der Erbe einer Schweizer Uhrendynastie zusammen mit seiner Frau Elvire Kremis 1973 den berühmten Prix de Lausanne. Der Wettbewerb, der von Beginn an auf die Weiterbildung junger Tänzer ausgerichtet war, zählt bis heute zu den wichtigsten Sprungbrettern für die berufliche Karriere von TänzerInnen. Der Preis des Wettbewerbs ist ein Stipendium an einer der großen Ballettschulen. Zu den Gewinnern des Prix de Lausanne zählen StartänzerInnen wie Alessandra Ferri, Diana Vishneva, Carlos Acosta, Marcelo Gomes, Julie Kent oder Rainer Krenstetter.

Zeit seines Lebens war Philippe Braunschweig darum bemüht, die Lebens- und Karrieresituation von Tänzer zu verbessern. Seine Philosophie war es, dass die Gesellschaft in Tänzern ein unausgeschöpftes Human-Resourse-Potential hat, das vernachlässigt wird. Denn Tänzer sind aufgrund ihrer vielfältigen Fähigkeiten wie Disziplin, Kreativität und Teamgeist, die zu ihrem Berufsbild gehören, nach ihrer Karriere auch in anderen Berufen Top-Performer.

In den 1980er Jahre rief er mit IOTPD - International Organisation for the Transition of Professional Dancers – eine zukunftsweisende Einrichtung ins Leben. Drei Jahrzehnte lang organisierte IOTPD Konferenzen über die Rolle des Tanzes und der Tänzer in der Gesellschaft. „Diese Energien und Talente neuer Verwendung zuzuführen und diese wertvollen menschlichen Talente bewusst einzusetzen, sind die zentralen Aspekte der beruflichen Neuorientierung von Tänzern“, schrieb er in der Publikation „Das Tänzerschicksal“,  das die Ergebnisse der IOTPD-Konferenz in Lausanne zusammenfasste. „ ... Ich selbst teile und unterstütze das Bestreben der aus siebzehn Ländern stammenden Mitglieder, ein Bewusstsein für die Nöte von Tänzern in der Übergangsphase zu schaffen und ein weltweites Netz zu ihrer Unterstützung aufzubauen.“ Die Ergebnisse eines dreijähriges Forschungsprojekt wurden 2004 beim Monaco Dance Forum vorgestellt: „Making Changes: Facilitating the Transition of Dancers to Post-Performance Careers“.

1997 erhielt Philippe Braunschweig den renommierten Deutschen Tanzpreis (http://www.ballett-intern.de/braunschweig.html)

Philippe Braunschweig stammt aus einer prominenten Schweizer Uhrmacher-Familie aus in La Chaux-de-Fonds. Er studierte Physik in Zürich und übernahm schließlich die Leitung des Familienunternehmens Portescap. Seine Leidenschaft galt aber dem Ballett. Er nahm in Frankreich Unterricht bei Julie Sedova, einer emigrierten russischen Tänzerin, wo er seine Frau Elvire Kremis kennenlernte und 1953 heiratete. Die beiden gründeten und leiteten den Prix de Lausanne und legten 1997 die Geschäftsführung in die Hände eines künstlerischen Komités. Elvire Kremis starb 2007. Philippe Braunschweig hinterlässt einen Sohn und eine Tochter, zwei Enkel und zwei Urenkel.

 

http://www.iotpd.org/

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