- AutorIn: Barbara Freitag
- Kritiken
Zu Saison-Beginn bietet man im Volkstheater mit Goethes „Faust“ eine Ikone klassischer Dramenliteratur in postdramatischer Aufbereitung, inszeniert vom Intendanten Kay Voges. Die vielen großen Themenkomplexe dieses Werkes werden auf einige wenige verengt, die dafür sehr technikverliebt zelebriert werden. Den Abend dominieren Fotografien als Projektionen live aufgenommener Schnappschüsse und deklamatorisches Sprechen. Ein konzeptuell interessanter Ansatz, der aber ästhetisch nicht mithalten kann und trotz zeitlicher Verdichtung langweilig wird.
- AutorIn: Barbara Freitag
- Kritiken
Erfreulich, dass eines der schönsten Literaturballette des Zwanzigsten Jahrhunderts wieder am Spielplan steht in dieser Saison des Wiener Staatsballets: John Crankos „Onegin“. Zuletzt bezauberten Hyo-Jung Kang, Ketevan Papava und die jetzige künstlerische Direktorin des Slowakischen Staatsballetts in Bratislava, Nina Poláková, in der Figur der Tatjana. Nun gelang dies Ioanna Avraam, seit 2008 Ensemblemitglied des Wiener Staatsballetts. Und zwar so gut, dass Direktor Martin Schläpfer sie nach Vorstellungsende am 26. September coram publico zur Ersten Solistin ernannte.
- AutorIn: Eveline Koberg
- Kritiken
Akrobatisches Können wird nicht unbedingt mit Charme und Witz assoziiert - sollte es aber. Jedenfalls dann, wenn von der Gruppe ConTakt die Rede ist. Gedacht werden muss bei ihrer Nennung weiters an originell tragend-treibende Live-Musik der Klang- und Geräusche malenden Art. Und an freudvoll choreografierende Kraft der Fantasie: an die sechs Artisten des Vereins Grazer Akrosphäre und Cameo Acrobatix.
- AutorIn: Eveline Koberg
- Kritiken
Um zu bleiben und zu bestehen seien wir da – mit derartigen Worten, mit einer derartigen Aufforderung der Choreographin und Tänzerin Valentina Moar wird das Publikum von Marco Schretter (Sound Design) hineingeleitet in eine einstündige, interaktiv-multimediale Dance Performance; in die Uraufführung des neuen Stücks der in Graz seit Jahren sehr geschätzten Künstlerin.
- AutorIn: Rando Hannemann
- Kritiken
Der Choreograf und Tänzer Trajal Harrell, bekannt durch sein der queeren Subkultur entlehntes Voguing, legt die kanadische Singer-Songwriterin Joni Mitchell als Eröffnungs-Act auf den Plattenteller. Sieben TänzerInnen tanzen sich mit sieben Geschichten, und ihrer gemeinsamen, hinein in die Herzen der ZuschauerInnen. Von Anfang an. Im zweiten Teil erklingt das 1975 aufgezeichnete Konzert des Jazz-Pianisten Keith Jarrett, das sich inzwischen zur meistverkauften Solo-Jazz-Piano-Platte aller Zeiten gemausert hat.