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spaceinvaders2Fünf TänzerInnen enterten kurzzeitig Außen- und Innenräume des Grazer Kunsthauses. Was davor geschehen war, nämlich die tänzerische Erkundung zahlreicher Plätze der Stadt, stellte den Inhalt des zweiten Teils des Programms dar: einen Tanzfilm von @tendance/Christina Medina und Stefan Schmid. Eine interessantes Kombination, diese Filmvernissage mit live performances, die dem Bewegungsmaterial des im Film Gezeigten entnommen sind.

Ein inhaltliches Konzept, im Untertitel definiert als „Von der Transformation der Bewegung und des Raumes“, das vielversprechend ist. Nicht nur, weil es durch die Auseinandersetzung mit öffentlichem Raum einem zeitimmanenten Blickpunkt entspricht, sondern auch, weil es in Kombination mit dem Medium Film als spartenübergreifendes Projekt eine weitere Rezeptionsmöglichkeit eröffnet.  spaceinvaders1

Die TänzerInnen – drei von ihnen soeben am Konservatorium Wien Privatuniversität graduiert, die beiden Kanadier stammen von der School of Contemporary Dancers Winnipeg – machen ihre Sache recht gut: Christina Medinas individuelle Handschrift ist erkennbar, choreografisch überraschen und faszinieren immer wieder ungewöhnliche und durchaus technisch anspruchsvolle Übergänge zwischen Bewegungssequenzen. Der Wechsel von Distanz und Nähe, vom Miteinander und Solistischen ist in konstantem, über weite Passagen überzeugend tragenden Fluss. Mit der Zeit nützen sich die Bewegungen in ihrer Wiederholung allerdings ab. Was aber vor allem Grund für Leerlauf ist, ist die immer stärker sich manifestierende Tatsache, dass die angekündigte Konfrontation von Raum und Tanz nur ganz selten stattfindet. Die realisierten Bewegungsformen könnten zumeist überall umgesetzt werden; der Eindruck, dass die TänzerInnen ihre Umgebung auch nur zumindest wahrnehmen, fehlt; eine bewusste Auseinandersetzung damit ist dementsprechend nicht vorhanden. Schade um diese verpasste Chance, denn an mangelnden Orten, an mangelnder Unterschiedlichkeit eben dieser hätte es wahrlich nicht gefehlt, erstrecken sie sich doch von der Plastikmüllhalde, über den Stadtpark, das Murufer, die Herrengasse etc. Als Beispiel erfolgreicher thematischer Umsetzung ist die eröffnende live performance Szene an der Außenwand des Kunsthauses anzuführen: Diese zweidimensionale Bewegungsfolge der „Space Invaders“ auf bzw. entlang der schwarzen Außenhaut des „Friendly Alien“, wie der Vulgo-Name des Kunsthauses lautet, ist geglückt.

Und was einen künstlerischen Mehrwert durch das Medium Film betrifft, ist (wenn man die Qualität der Arbeiten von Stefan Schmid kennt) anzunehmen, dass dafür leider die notwendige Zeit fehlte.

@tendance/Christina Medina: „Space Invaders“ vor dem Kunsthaus Graz am 10. November 2015.

Der Link zum Film: https://vimeo.com/145624415

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