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Brut1Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ist selten um originelle Worttreffer verlegen. So auch im Fall des neu bestellten künstlerischen Geschäftsführers des Koproduktionshauses brut, Tomasz Kireńczuk. Der Gang an die Öffentlichkeit fand am 2. Juni 2025 statt, Kireńczuk tritt offiziell am 1. Juli die Nachfolge der scheidenden brut-Leiterin Kira Kirsch an.

Die Spielzeit 2026/27 wird noch an dem bisherigen Standort in der Wiener Nordbahnstraße über die Bühne gehen, ins neue brut, gelegen auf dem Großareal St. Marx in Wien-Landstraße, siedelt man dann 2027. Keine kleine Herausforderung für den 1983 geborenen Kurator, Dramaturgen, Kritiker und Theoretiker. 

Mitgründer des Teatr Nowy

In Krakau gründete er das Teatr Nowy mit, 2011 bis 2019 war er Kurator des Internationalen Theaterfestivals Dialog-Wroclav. Ab 2021 leitete er das Sanctarcangelo Festival in Italien.

Tomasz Kireńczuk studierte in Krakau und Rom, erhielt mehrere renommierte Stipendien und war wissenschaftlich und publizistisch tätig.Brut2

30 Bewerbungen waren der Bestellung Kireńczuks vorausgegangen. Neben seiner internationalen Erfahrung und seinem durchdachten Konzept für das brut mit Kooperationen im Hinblick auf Internationalisierung und die Freie Szene spielte auch seine sicht- und spürbare Begeisterung für die Aufgabe eine Rolle, so Kulturstadträtin Kaup-Hasler und Jury-Sprecher Kolja Burgschuld.

Lokal und international

Für den neuen Geschäftsführer – Stephanie Höltschl leitet weiterhin die kaufmännischen Geschäfte - soll die Institution brut nicht nur der Transformation unterzogen werden, sondern sie soll diesen Prozess aktiv unterstützen. Dabei werde brut auch neue Werkzeuge für den Kreativprozess erfinden und sich für den Dialog öffnen und sich in öffentliche Debatten einbringen. Angesichts anderwärtiger Entwicklungen sei es besonders wichtig, die lokale Szene wie auch internationale Kooperationen zu unterstützen, meinte der polnischstämmige Kireńczuk (wenige Stunden nachdem in seinem Mutterland eine rechtsnationale Mehrheit die Macht übernommen hatte). Auch diesbezüglich sei „Vienna heavens City“.

Über brut

Als Produktions- und Spielstätte für Performative Künste in Wien ist das brut ein zentraler Akteur in der Kulturlandschaft und gehört zu den renommiertesten Institutionen der freien Theater- und Performanceszene im deutschsprachigen Raum. Brut Wien fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Formaten, Ästhetiken und Stilen und sucht den gesellschaftlichen Diskurs. Fixer Bestandteil eines Veranstaltungsjahres ist das Festival „imagetanz“.