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brut2025Rambazamba in Wiens Kulturszene: Neue Führungs-Köpfe, soweit das Auge reicht, an Bühnen und Institutionen. Bald auch im brut. Am 17. September 2025 präsentierten Kira Kirsch, Stephanie Höltschl, Flori Gugger und Katrin Brehm gemeinsam mit den Künstler*innen Karin Pauer, Theresa Scheinecker (Ray) und Martin Finnland das Programm der Saison 2025/26 – die finale Saison im brut nordwest. „Große Freude – und ein Hauch von Wehmut“ äußerte Kira Kirsch angesichts  ihrer letzten Spielzeit im brut nordwest, die zugleich ihre letzte als künstlerische Leiterin ist. 

Saisoneröffnung: Im Zeichen der Klimakrise

Schwerpunkte in den brut-Aufführungen sind ohnehin die gesellschaftspolitischen Dominanten: Klima, Gewalt, Inklusion – das Hineingeworfensein in eine gar nicht schöne Welt, in der der Tanz, die Performance Halt, Wege und Ausdruck sucht.

Zum Saisonstart und bis in den Winter rückt brut mit vier Uraufführungen unseren Planeten, die von Menschen verursachte Klimakrise, die Natur und ihre Ausbeutung ins Scheinwerferlicht: Zu Beginn spürt Karin Pauer in "LOW" von 8. bis 11. Oktober im brut nordwest den brutalen Auswirkungen von Tiefseebergbau, seismischen Bohrungen und akustischer Kriegsführung auf das Meeresleben nach. Mit Blick auf die Klimakrise nutzen Lens Kühleitner, auch bekannt als Lan Rex, und Olivia Hild Erdverwerfungen als performative Strategie, um emotionale und geologische Schichten zu erforschen – inklusive beeindruckendem Hackbrett-Soundtrack. "trace my layers, thrust your guts" ist von 15. bis 18. Oktober im studio brut zu erleben. Inspiriert vom Fluss Styx und gehüllt in Nebel, Dunst und Stille schafft von 22. bis 25. Oktober im brut nordwest Performer und Musiker Matteo Haitzmann einen Sehnsuchtsort zwischen Überforderung, Verlorensein und selbstgewählter Isolation in Form eines fesselnden musikalischen Monologs. Und schließlich zeigt von 12. bis 13. Dezember im brut nordwest Adam Man gemeinsam mit Butoh-Tänzer Michiyasu Furutani und Cellist*in Judith Hamann in Reforest die Auswirkungen der Klimakrise auf die Wälder – von Waldbränden über Käferfraß bis Sturmschäden.

Uraufführungen und Wiederaufnahmen

Weitere Uraufführungen kommen von Veza Fernández mit der schillernden Figur Chantal, mit Malika Fankha und "No Place Like Home" – einem Empowerment für Überlebende von sexualisierter Gewalt innerhalb der Familie –, einer neuen Arbeit von DARUM (Victoria Halper & Kai Krösche) und dem finalen Abschluss im brut nordwest im Mai und Juni 2026 mit Donaugold von Nesterval.

Mit DARUM (Victoria Halper & Kai Krösche) kann man sich auch auf ein Wiedersehen mit ihrer vielfach ausgezeichneten und bejubelten Virtual-Reality-Performance [EOL]. End of Life freuen, die im November erneut im brut Wien zu sehen ist. Darüber hinaus werden Gin Müller und sein Team das 2022 uraufgeführte Stück JUSTITIA! Identity Cases erneut auf die brut-Bühne bringen und man kann gleich drei Abende mit Alex Franz Zehetbauer verbringen. Die ohrwurmverdächtige und humorvolle Konzert-Performance An Evening with ist Teil der Reihe brut barrierefrei. Die erste Vorstellung am 14. Oktober findet mit Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS), übersetzt von Pam Eden, statt. Vor der Performance am 28. November wird speziell für blindes und sehbehindertes Publikum eine Tastführung angeboten – Eintritt frei.

Dominanz Barrierefreiheit, neu: Aperitivo

In der kommenden Saison baut brut Wien das Programm von brut barrierefrei erneut aus. Den Start machen Theresa Scheinecker / Ray und Katharina Senk / Senki mit einem weiteren Workshop ihrer Reihe "Move to the Beat – Stay for the …" für blinde und sehbehinderte Menschen am 29. September im brut nordwest. Nach Pizza und Pasta gibt es dieses Mal Curry. Im dreitägigen Spacing in: Relaxed Performance Lab von Elena Lach und Ema Benčíková entdecken von 14. bis 16. November ebenfalls im brut nordwest autistische und neuroqueere Menschen neue, barrierefreie Möglichkeiten von Performance – inklusive einer Relaxed Drag-Show des Kollektivs Dragsau. Und von 14. bis 17. Jänner adressiert ebendort die neue Produktion Flashmob von Stefanie Sourial mit einem umfangreichen barrierefreien Angebot die sehbehinderte und blinde Community. Weitere Programmpunkte und Angebote folgen mittels Vernetzungstreffen, Workshops und im Rahmen von imagetanz, das von 4. bis 28. März Neues aus Choreografie und Performance präsentiert.  

Ein weiteres Vermittlungsformat gesellt sich ab sofort wieder ins Programm: Neben den beliebten Artist Talks im Anschluss an die Vorstellungen wird es ab sofort bei ausgewählten Projekten auch einen Aperitivo geben. Dieser lädt eine halbe Stunde vor Beginn zum Austausch und Kennenlernen.

Junge Wiener Szene und ein Blick nach Salzburg

Erneut gibt es eine Kooperation mit Bears in the Park und WUK performing arts, um im Rahmen der Huggy Bears Days Tanz- und Performance-Künstler*innen der jungen Wiener Szene zu präsentieren. Heuer mit Arbeiten von Maria Mam & Flora Renhardt, Simone Lorenzo Benini & Miriam Budzáková, François-Eloi Lavignac sowie Laureen Drexler & Giorgia Scisciola. Weiters wird die Zusammenarbeit mit Der Betrieb im 15. Bezirk fortgesetzt, der mit einer neuen Serie im April seine Türen öffnet.

Fünf brut-Koproduktionen sind zur diesjährigen Choreographic Platform Austria – CPA eingeladen, die von 20. bis 22. November 2025 in Salzburg stattfindet. Mit dabei sind u. a. Helena Araújo, Matteo Haitzmann, Myassa Kraitt, Claire Lefèvre und Yoh Morishita.

Natürlich: imagetanz

Von 4. bis 28. März 2026 wird das imagetanz-Festival über die brut-Bühne gehen, das in diesem Jahr 98 Prozent Auslastung feiern konnte. Die brut-Geschäftsführerin Stephanie Höltschl bilanzierte positiv die vergangene Saison: 68 Projekte von 82 lokalen und internationalen Künstler*innen mit 600 Beteiligten und 175 Einzelveranstaltungen an 114 Spieltagen. Darunter 20 Uraufführungen, fünf österreichischer Erstaufführungen, zahlreiche Gastspiele, Workshops und andere Formate mit einer Gesamtauslastung von 85 Prozent an den insgesamt zehn Wiener Standorten.

Weiter in St. Marx

Dieser Tage erfolgt der Baustart des neuen brut in den Weiten von St. Marx in Wien-Landstraße. Fertig soll es im Herbst 2027 sein, schon im kommenden Jahr übernimmt der neue künstlerische Leiter Tomasz Kireńczuk. In der Überbrückungszeit werden als Spielstätten einen Container am künftigen Standort, Karl-Farkas-Gasse 16, sowie weitere Spielstätten, vorwiegend im 3. Bezirk und das studio brut in der Zieglergasse in Wien 7, dienen.

www.brut-wien.at

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