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impulssilkecieMit mehr als 100 Aufführungen lockt das sommerliche Tanzfestival auch heuer nicht nur auf (fast) sämtliche Bühnen Wiens sondern sogar ins Museum. Dennoch, Traditionen werden hoch gehalten vom ImPulsTanz Festival, deshalb dürfen auch viele seit langem bekannte KünstlerInnen begrüßt werden und das Publikum hat Gelegenheit, die Kontinuität (oder die Sprünge) ihrer Arbeit zu beobachten. Überraschungen sollten die 13 Uraufführungen, auch heimischer Künstlerinnen, bieten.

Focus Österreich. Wie reich die österreichische Tanzlandschaft ist, zeigen österreichische und in Österreich beheimatete Künstlerinnen auch beim diesjährigen Festival. Akemi Takeya etwa hat ihr Solo „Feeler“ erweitert und die dreifache Solofigur auf drei tatsächlich vorhandene Frauen aufgeteilt. Takeya, Veronika Zott und Nikoletta Korkos müssen sich zwischen Stillstand und Bewegung entscheiden, wenn es in „(Anti)*Clockwise“ (einfache Titel sind gar nicht cool) gegen den Uhrzeigersinn geht. Klarer drückt sich Doris Uhlich aus: „More than naked“ nennt sie ihre neueste Kreation, bei der sie eine Gruppe von 20 TänzerInnen auf die Bühne schickt. Und alle sind sie nackt. Uhlich will wissen, welche Dynamik im Fleisch, im Fett, im Schweiß steckt. Jedenfalls ist für sie nackt einfach nackt und Fleisch ist Fleisch. Punktum.

Ähnlich physisch präsentiert sich auch Ivo Dimchev (heuer auch danceWEB Mentor). Neben Wiederaufführungen seines erfolgreichen Programms „X-On“ befasst sich Dimchev mit dem Festival-Gedanken. In „Fest“, zieht er sein persönliches Festival allerdings nicht alleine durch. Die junge Schauspielerin Annina Machaz und die Berliner Performerin Frances d’Ath sind ebenfalls eingeladen.

Auch Chris Haring zeigt mit Künstlerinnen des Staatstheaters Kassel eine für Österreich neue Produktion. Doch ohne Stephanie Cumming würde auch „Lego Love“ nicht funktionieren. Liebe ist auch das Thema von Ives Thuwis. „Love Songs“ waren bereits 2011 Thema eines ImPulsTanz-Workshops, das der belgische Tänzer / Choreograf gehalten hat. Dennoch sind „Love Songs“ heuer eine Uraufführung. Im Dschungel, für junges Publikum. Durchaus auch für Jugendliche geeignet ist Christine Gaiggs ebenso klug konzipiertes wie auch aufregendes Stück „DeSacre“, das bisher nur vor geladenem Publikum gezeigt worden ist.

Museumsbesetzung. Eine Begegnung mit der Tradition des asiatischen Tanzes ist zur Zeit im Weltmuseum (ehemals Völkerkunde Museum) möglich. Mit zwei aktuellen choreografischen Projekten lenkt ImPulsTanz den Blick auch auf die Gegenwart. 14 Künstlerinnen dürfen das Museum tatsächlich besetzen und sich mit den ausgestellten Objekten und der Intention eines ethnologischen Ausstellungspalais auseinandersetzen. An zwei langen Nachmittagen sind ihre Gedanken und Ideen zu sehen. Neben „Occupy the Museum“ finden auch drei „East-West Meetings“ statt. Alles klar Ost trifft West, oder ganz konkret: Padmini Chettur & David Hernandez; Jérôme Bell & Pichet Klunchun; Clara Furey & Michikazu Matsune. Jeweils an zwei Abenden.

Die Fülle an auftretenden Künstlerinnen, die Spielorte, sämtliche Nebenprogramme und Details über die Eröffnung im Museumsquartier mit dem afroamerikanischen Superstar aus New York, Trajal Harrell, sind auf www.impulstanz.com zu finden.

ImPulsTanz Festival, 11. Juli bis 11. August 2013.