Alljährlich wird rund um den Erdball am 29. April der von der UNESCO angeregte Welttag des Tanzes gefeiert, um den Tanz als universelle Sprache zu würdigen. In Wien organisiert tanz.coop – verein for arts bereits zum 5. Mal ein Tanztag-Wochenende, an dem junge Künstlerinnen aus dem In- und Ausland ihre Ideen zu Tanz und Performance zeigen werden.
Das Datum für den alljährlich gefeierten Welttag des Tanzes ist nicht von ungefähr gewählt. Ist doch an einem 29. April 1727 der französische Tänzer und Choreograf Jean-Georges Noverre geboren, der als Gründer des modernen Balletts gilt. Gestorben ist der Verfechter des „Ballet d’Action“ (Handlungsballetts) nach einem erfolgreichen Leben im Oktober 1810. Noverre kämpfte gegen die Erstarrung und Prachtentfaltung des höfischen Balletts und wollte statt Reifröcken und Perücken natürliche Körper auf der Bühne sehen, die eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen haben. Seine „Briefe über die Tanzkunst“, die von Gotthold Ephraim Lessing übersetzt worden sind, gehören zu den bedeutendsten theoretischen Schrift über das Ballett. Das klassische Ballett und die strenge Ausbildung dafür sind auch heute noch die Basis für den zeitgenössischen Tanz und die geglückte Performance.
Vor fünf Jahren hat Gisela E. Heredia ein Team von Tänzerinnen und Choreografinnen versammelt (tanz.coop – verein for arts), um den Tanztag auch in Wien würdig zu feiern. Jedes Jahr werden aus vielen Einreichungen und Konzepten aus den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Tanztheater und Performance die besten ausgewählt, damit auch das Publikum sehen kann, wie sich die junge Szene entwickelt.
Zum Konzept gehört auch, dass der TanzTag immer an einem anderen Ort stattfindet. Heuer wurde das Palais Kabelwerk im 12. Wiener Bezirk, direkt an der Haltestellte der U6 gewählt, um einen neuen Raum für zeitgenössischen Tanz zu erschließen. Im zweitägigen Festival treten Künstlerinnen aus Österreich, Argentinien, Deutschland und Griechenland auf und bieten dem Publikum 5 Uraufführungen. Schon vor den beiden Abenden wird eine Meisterklasse für TänzerInnen und SchauspielerInnen, geleitet von Maria José Diaz Cerutti aus Argentinien, angeboten (24. 4., 17–20 Uhr). In einer Eigenproduktion von tanz.coop – verein for arts werden Tänzerinnen und Tänzer ihre Ideen an Ort und Stelle erforschen und in einer Performance auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Das Ziel der Initiatorin Gisela E. Heredia und ihres Teams ist es, innovativen Stückideen eine Plattform zu bieten und neue Tendenzen im zeitgenössischen Tanz aufzuzeigen. Daher ist auch das Programm der beiden Abende vielfältig und bunt und mit Überraschungen gespickt.
TanzTag 13: 27. Und 28. April, 20 Uhr, Palais Kabelwerk, Oswaldgasse 35 A, 1120 Wien. Veranstaltet von tanz.coop –verein for arts.