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Bevor Ballettdirektor Manuel Legris über das Programm für die kommende, seine dritte, Saison in Wien erzählt, darf er sich (und mit ihm die kaufmännische Leiterin Simone Wohinz) über die errungen Erfolge freuen. Mit 96 Prozent Auslastung wurden einmalige Zahlen in der Wiener Ballettgeschichte verbucht. Der Rest der Saison wird nicht minder erfolgreich sein: „Don Quixote“ an der Staatsoper und der dreiteilige Abend „Carmina burana“ werden für ein weiteres Steigen der Auslastungszahlen sorgen. Auch das von Legris vorgestellte Programm der kommenden Saison verspricht sowohl Qualität wie Publikumsfreude.

Wie im Juni 2012 wird auch im Juni 2013 eine große Nurejew Gala die Ballettsaison beschließen. Highlight im heurigen Festprogramm ist sicher der Auftritt Manuel Legris als Eugen Onegin im 3. Akt des gleichnamigen Balletts von John Cranko. Seine Partnerin im Pas de deux wird Maria Eichwald vom Stuttgarter Ballett sein. In dieser Rolle hat Legris 2009 mit Clairemarie Osta als Tatjana seine Abschiedsvorstellung an der Pariser Oper gegeben.

Rudolf Nurejew wird auch mit seiner Choreografie des klassischen Balletts zur Musik von Tschaikowsky „Der Nussknacker“ gehuldigt. Gibt es doch 1913 gleich zwei Nurejew-Gedenktage: Geboren 1938, wäre er am 17. März 75 Jahre geworden; außerdem jährt sich im Jänner sein Todestag zum 20. Mal. Die zweite Premiere in der kommenden Saison ist ganz dem Heute gewidmet: „Tanzperspektiven“ geben den Blick auf vier Choreografien der Gegenwart frei. Der Brite David Dawson verschenkt zu Johann Sebastian Bachs Klavierkonzert Nr 1 „A Million Kisses to my Skin"; die US-Amerikanerin Helen Pickett choreografiert zur Musik von Jan Garbarek und Philip Glass die Abendzeit / „Eventide“, uraufgeführt vom Boston-Ballett 2009; der Deutsche Patrick de Bana bringt nach „Marie Antoinette“ als Uraufführung „Windspiele“ (Musik Tschaikowski) in die Staatsoper; schließlich darf im Quartett auch ein Franzose nicht fehlen, und der zeigt sich mit Jean-Christophe Maillot, Chef der Ballets de Monte Carlo. Er führt das Publikum in ein „weises Land“ / „Vers un Pays Sage“. Maillot hat dieses auf vielen Bühnen getanzte Ballett 1995 zur Musik von John Adams geschaffen.

Sicher nicht nur zu meiner persönlichen Freude wird John Crankos Ballett „Romeo und Julia“ (Musik: Sergej Prokofjew, Bühne und Kostüme: Jürgen Rose) schon im Herbst wieder aufgenommen und auch Kenneth MacMillans „Manon" (Musik Jules Massenet) steht im Jänner 2013 wieder auf dem Spielplan. Aus dem von Legris geschaffenen Repertoire wird der dreiteilige Abend mit George Balanchines Choreografien „Stravinsky Violin Concerto“ und „Thema und Variationen“ (Tschaikowski), der „Bach Suite III“ von John Neumeier und dem fröhlichen „Concert“ von Jerome Robbins zu sehen sein. Weiters auch „La Sylphide“, die „Meisterwerke des 20. Jahrhunderts“ (Choreografien von Serge Lifar, Nils Christe und Roland Petit) und „Don Quixote“.

Auch an der Volksoper wird Premiere gefeiert, mit einer Choreografie, die so gruselig nicht ist, wie der Titel vermuten lässt: Stephan Thoss enthüllt „Blaubart Geheimnis“ (Musik Henryk Górecki und Philip Glass), uraufgeführt 2011 am Staatstheater Wiesbaden, dessen Ballettdirektor Thoss zur Zeit ist. Jorma Elos „Sommernachtstraum“ übersiedelt von der Staatsoper ins Haus am Gürtel und selbstverständlich bleiben „Max und Moritz“ und der Dreiteiler „Carmina Burana“ / „Nachmittag eines Fauns“ / „Bolero“, der ein wahrer Publikumsrenner ist, im Repertoire.

Nach diesem Ausblick auf die kommende Saison schnell noch ein Blick ins ferne Land: Im Mai wird das Wiener Staatsballett in Japan gastieren. Neben der „Fledermaus“ von Roland Petit wird eine „Wiener Gala“ Einblick in das vielfältige Repertoire und das hohe Niveau des Wiener Staatsballetts geben. Gewünscht haben sich die Veranstalter von Tokio bis Nishinomiya,  auch den Direktor persönlich tanzen zu sehen. Also wird Manuel Legris als Ulrich in der „Fledermaus“ mit Eno Peci und Denys Cherevychko alternieren und in der Gala als bayerischer König Ludwig II. auftreten. Patrick de Bana hat für ihn zur Musik von Richard Wagner das Ballett "Ludwig II – The Swan King" choreografiert. Mit Manuel Legris tanzen Maria Yakovleva (Kaiserin Elisabeth) und Nina Polákova (die Dame vom See). Das Gsatspiel endet am 5. Mai, am 25. Mai meldet sich das Wiener Staatsballett mit "Don Quixote" in der Heimat zurück.