Ein Tanz um das schwarze Gold. Auf spartanisch ausgestatteter Bühne entwickelt Kat Válastur in ihrer bereits 2016 uraufgeführten Arbeit „OILinity“ eine Parabel auf die Macht des Erdöls, auf die Macht derer, die es besitzen und auf die Ohnmacht der vielen, die von ihm abhängig sind. Das Tanzquartier Wien zeigte an zwei Abenden diese vielschichtige, intensive Choreografie.
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Ein weißer Palast aus sich auftürmenden Kanten und Schrägen. Davor neigt sich ein Plateau der Rampe entgegen. In Wim Vandekeybus’ körperbrachialer und kolossal bildgewaltiger Adaption von Euripides antikem Versdrama „Die Bakchen – Lasst uns tanzen“ verläuft die Grenze des Königreichs Theben genau hier: zwischen abstrakter Bühne und rotgoldverziertem Zuschauerraum.
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„Onegin“ von John Cranko gehört zu den seltenen Abendfüllern auf der Tanzbühne, die sich in ihrer Wirkungskraft wohl niemals abnützen. Vielleicht hat Ballettchef Igor Zelensky gerade deshalb – exakt zu seiner Vertragshalbzeit – eine Wiederaufnahme angesetzt. Nach nur einem Jahr Pause, dafür mit intensiven Proben für gleich mehrere nachrückende Besetzungskandidaten.
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Lyrik, gelesen, gesprochen und ganz zart in Bewegung gegossen, die Auseinandersetzung von Mikhail Baryshnikov mit seinem Landsmann und langjährigen Freund Joseph Brodsky ist eine leise, unaufgeregte Sache. Nur ein charismatischer Tänzer wie Baryshnikov kann mit einer derart zurückhaltenden Inszenierung wohl ein Publikum 90 Minuten lang fesseln.
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Ob große Tragödien, Vintage-Komödien, Horrorfilme, große Oper oder epische Kinoschinken - Bronski & Grünberg unter der Leitung von Alexander Pschill macht daraus witzig-schnelles Theater, das dem Boulevard ebenso huldigt wie kluger Unterhaltung. In der Inszenierung von „Der Exorzist“ ist Dominic Oley sehr frei mit dem Stoff aus dem gleichnamigen Film (1973) umgegangen. Einerseits.
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Missverständnis Leben. Niedergebügelt wird, wer aus der Reihe tanzt. Dabei macht gerade der Unterschied die Welt und ihre Menschen interessant. Nach „minor matter“ im vergangenen Sommer gastierte Ligia Lewis nun mit ihrer aktuellen Produktion „Water Will (In Melody)“ im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus erneut an den Münchner Kammerspielen.
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Cat Jimenez und Maiko Sakurai Karner gelingt es in ihrer Performance-Installation „What’s the Difference?“ das emotionale Spektrum des Alltagsrassismus wirkungsvoll einzufangen. Die Bilder sind abstrakt, doch der Zusammenhang brennt sich in der Wahrnehmung der ZuseherInnen ein.