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gloriadebDie Kunst und die Ökonomie haben sich von ihrer ursprünglichen Aufgabe  weit entfernt. Diese Meinung werden die Tänzerin Gloria Benedikt, der Ökonom Tomás Sedlacek und der Komponist Merlijn Twaalfhoven in einer „Debatte in drei Akten“ erörtern, die am 29. November im MUMOK unter dem Titel „Bridging the Divide: Arts, Economics and the Irrational“ stattfindet.

Kunst und Ökonomie werden heute nur in Zusammenhang gebracht, wenn es um die Finanzierung von Kunst geht. Seit der letzten Finanzkrise ist dieser Zusammenhang bei Kunstschaffenden weithin spürbar geworden. Effizienz und kreatives Unternehmertum werden auch vom Künstler eingefordert. Doch das sei nicht neu, so die Proponenten der Veranstaltung „Bridging the Divide: Arts, Economics and the Irrational“. Vor etwa 150 Jahren hat fast zeitgleich ein Abkoppelungsprozess begonnen, in dem sich ökonomisches Denken vermehrt auf mathematische Kalkulationen und die Kunst als Zweck in sich selbst (l'art pour l'art) beschränkt hat. Die wahre ökonomische und künstlerische Krise in der heutigen westlichen Welt verstehen sie als eine Krise des Überflusses und argumentieren, dass es an der Zeit für neues ökonomisches und künstlerisches Denken und Handeln ist.

Das Podium ist hochkarätig besetzt: Der tschechische Ökonom Tomás Sedlácek ist ein gefragter Dozent und Bestsellerautor („Die Ökonomie von Gut und Böse“) und war Berater des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel. Die österreichische Tänzerin und Choreographin Gloria Benedikt hat bislang in verschiedenen Compagnien in Europa und und in den USA gearbeitet und in Harvard graduiert.  Der niederländischen Komponist Merlijn Twaalfhoven hat sich vor allem für seine soziokulturellen Projekte im Nahen Osten einen Namen gemacht hat. Auf Einladung der europäischen Kommission haben sich die drei beim Kulturform 2013 in Brüssel kennengelernt, und stellten mit der Zeit fest, dass ihre neuen ökonomischen bzw. künstlerischen Denkansätze viele Parallelen hatten. In diesem interdisziplinären Gedankenaustauch erkannten sie unter anderem, dass Kunst und Ökonomie historisch gesehen nicht nur in viel engerer Verbindung standen, sondern sich auch als Domäne im Dienst der Gesellschaft sahen.

Mit Unterstützung der Kunstsektion für EU-Kulturpolitik des Bundeskanzleramts präsentieren sie nun ihre Erkenntnisse zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Unter Einbindung des Publikums, stellen sie sich der Herausforderung die Brücke von philosophischer/theoretischer Ebene zur Praxis zu bauen um zu veranschaulichen wie Kunst und Ökonomie in Zukunft gemeinsam dazu beitragen könnten, um aktuelle Probleme in unserer Gesellschaft zu lösen. Untermalt wird die, von Oliver Tanzer moderierte, Debatte in 3 Akten, durch künstlerische Interventionen.

„Bridging the Divide: Arts, Economics and the Irrational. A Debate in 3 Acts“, 29. November 2014, 13 bis 19 Uhr im Mumok Kino/Museumsquartier Wien. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist wegen beschränkter Zuschauerzahl erforderlich. https://bridgingdivide.eventbrite.com