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KoglerBettina Kogler wurde zur neuen künstlerischen Leiterin vom Tanzquartier Wien gekürt. Eine nette Geste an eine Kuratorin, die ihre Homebase Wien nie verlassen hat? Jedenfalls ist die 43-jährige gebürtige Kärtnerin bisher vor allem als Leiterin von imagetanz im brut bzw. seit 2013 der Abteilung performing arts im WUK in Erscheinung getreten.

Die Wahl der neuen Intendantin lief diesmal unter größter Geheimhaltung ab. Kaum ein Gerücht trat nach außen, wer sich denn nun beworben habe. Nur einige wenige Eingeweihte kannten die Jurymitglieder. Jedenfalls wurde Bettina Kogler gekürt von der Choreographin Doris Uhlich, der Regisseurin und IG-Obfrau Sabine Mitterecker, dem Kuratoriumsmitglied der Stadt Wien Bettina Hagen, dem Co-Direktor von Impulstanz Rio Rutzinger sowie dem Leiter des Theaterreferates der Kulturabteilung der Stadt Wien, Robert Dressler.

Die Jury hat für ihren Vorschlag keine Aussage veröffentlicht, das übernahm der Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny, dem es vor allem um eines geht: „Vernetzung“.

„Bettina Kogler ist in der Tanz- und Performanceszene ausgezeichnet vernetzt“, beginnt sein Statement. Auch mit „Walter Heun stand dem Haus in den letzten Jahren ein international großartig vernetzter Tanzexperte“ vor, attestiert der Stadtrat dem scheidenden Leiter, der „das Tanzquartier Wien als Ort der Vernetzung, Koproduktion und Förderung der aktiven Tanzschaffenden gestärkt und um gesellschaftspolitische Diskurse ergänzt“ hat.

In Kogler sieht Mailath-Pokorni hingegen „eine Integrationsfigur innerhalb der Wiener Theaterlandschaft und eine hervorragende Partnerin für die Wiener KünstlerInnen.“

Nun ja. Sieht man sich die Programmierung von performing arts WUK an, kann man vermuten, dass sich auch bis 2021 nichts an der bisherigen Ausrichtung des TQW ändern wird. Die Bestellung zeigt nämlich auch, wie austauschbar die Theater in Wien sind, die Tanz im Programm haben. Zwischen brut, WUK und TQW gibt es kaum inhaltliche Differenzierungen. Vielleicht kommt ja mit der „Integrationsfigur“ Kogler auch demnächst eine Vernetzung des TQW mit Impulstanz zustande?

„Das Tanzquartier Wien soll unter meiner Leitung ein lebendiger Ort mit ungewöhnlichen Formaten, besonderen Kuratierungen und Kooperationen sein, bei denen man die Fühler auch in bisher unbekannte Gebiete ausfährt“, sagt die designierte Leiterin in der Presseaussendung. Das wird wohl nötig sein, denn das Tanzquartier ist ja an sich ein großteils unbekanntes Gebiet.

Im übrigen gilt natürlich auch bei der neuen Leitung „the benefit of the doubt“ …