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manfredWie heute bekannt wurde, ist Manfred Biskup am Freitag, 26. November 2010, in Berlin verstorben. Der studierte Anthropologe war seit den 1970er Jahren Partner und Weggefährte von Liz King und begleitete deren Karrierestationen als Manager, Dramaturg und Bühnenbildner. Er war daher mit der Entwicklung des freien Tanzes in Wien von Anfang an verbunden.

Die beiden gründeten 1982 das Tanztheater Wien, 1989 übernahm King mit Biskup als Dramaturg die Leitung der Ballettcompagnie am Stadttheater Heidelberg, Deutschland. 1996 kommt es zur Neugründung des Tanztheater Wien, von 1999 bis 2003 wechselt King mit Biskup in die Direktion des Wiener Volksopernballetts.

2006 übersiedelten die beiden ins Burgenland und gründeten D.ID  / Dance Identity, eine Initiative für Residenzprogramme mit jungen Choreografen, die ihre im Studio in Pinkafeld erarbeiteten Stücke im OHO, Offenes Haus Oberwart, zur Aufführung bringen. Weiters veranstaltet D.ID  / Dance Identity ein jährliches Tanzfestival im OHO, Weiterbildungen für professionelle TänzerInnen, für Tanz in Schulen und Community Dance Aktivitäten.

Der  neueste King/Biskup Coup ist die Kooperation von D.ID  / Dance Identity mit dem Loose Collective, einem neu gegründeten Tanz- und Performancekollektiv, das von Graz und Wien aus arbeitet. Das Musical „Here Comes the Crook“ ist vom 2. bis 4. Dezember im OHO zu sehen.

Manfred Biskup war letzte Woche in Berlin, um die Aufführung „Alte Liebe“, ein Theater -Tanz-Projekt von Britta Pudelko und Stephan Müller für 4 Tänzerinnen ab 65 – eine davon war Liz King - und einen Chor von 12 jungen Männern, zu sehen. Er starb vor seinem Rückflug nach Österreich am Berliner Flughafen an Herzversagen.

Manfred hinterlässt einen erwachsenen Sohn, den Filmemacher Max Biskup, und eine dreijährige Tochter.