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laroque„Provinz ist kein geographischer, sondern ein mentaler Ort“ meint Editta Braun, die Kuratorin von TanzKosmos, und führt regional oder in der Welt arbeitende Choreografinnen aus Wien, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark zu einem dreitägigen Tanz-Festival im KosmosTheater in Wien zusammen.

In den Arbeiten der Choreografinnen werden die Spuren der Herkunft, soziale Kontexte ländlicher oder urbaner Natur untersucht. Auf ihrer Homepage äußert Editta Braun den Wunsch, dass das durch den Klimawandel angeregte Umdenken auf regionale Versorgungsstrukturen auch in der künstlerischen Nahversorgung seinen Niederschlag finden möge, und sie bringt heimische Choreografinnen zurück, die sonst vielleicht eher in New York oder Tallin zu sehen sind.

Das Festival, eine Koproduktion von tanz_house Salzburg und KosmosTheater Wien, zeigt sechs Stücke und als Side-Event eine frei zugängliche Installation, eine „BewegungsZONE“ und einen „kollektiven Aktionsraum“, in dem auch die Perspektive gewechselt werden darf.

Am ersten Tag des Festivals (22. November) beschäftigt sich Steffi Wieser in ihrem Solo “It's not me“ mit Sein und Schein, während Ulrike Hager mit einem umstrittenen Kleidungsstück experimentiert – dem Kopftuch. Sie lotet dabei die Frage aus, ob das mit vielerlei Bedeutung aufgeladene Stück Stoff nun ein Zeichen von Macht, Zwang, Unterdrückung, Individualität, Schutz oder aber auch Erotik sein könnte. Editta Braun beschließt mit ihrer Company den ersten Abend. Sie bringt eine Bearbeitung von “König Artus“, dem Utopist, der an Fortschritt, an die Möglichkeit einer gerechten Welt ohne Kriege glaubt.

Am 24. November steht Iris Heitzinger mit ihrem Solo „Kurze Abhandlung über das Nichts“ auf dem Programm, und cieLaroque unter der Leitung von Helene Weinzierl zeigt drei Personen, die der Banalität des Alltags entfliehen wollen. Außerdem gibt es eine Wiederholung des Stückes von Ulrike Hager.

Der dritte Abend (26. November) erlaubt einen Blick in die absurde Welt der Hochglanzmagazine, es performt die Gruppe @tendance unter der Leitung von C. Medina. „Blackbox“, eine interaktive Tanzperformance von the guinea pig collective beschließt das Festival mit einer Untersuchung von virtueller Kommunikation.

TanzKosmos, Di, 22.11., Do, 24.11. & Sa, 26.11.2011 im KosmosTheater Wien