Stephan Herwigs Arme rotieren. Vor seinem Körper und dahinter. Langsam gewinnen sie an Höhe und Umfang, bis schließlich alles oberhalb der Taille zum Pendeln gebracht wird. Allein steht der Tänzer auf der nüchternen Bühne – überragt von zwei übermächtigen Schatten seiner selbst. Drei Mal setzt Herwig in seinem Solo „Three Echoes In Space“ neu an. Wie festgenagelt vom Licht lässt er, den Blick zur Decke, seine Handflächen eine imaginäre Barriere entlangwischen.
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Eine Familienparty mit hohen Erwartungen? Dramaturgisch hatte sich Karl Alfred Schreiner für seine Neuchoreografie des vor 125 Jahren in St. Petersburg uraufgeführten „Nussknacker“ die Geschichte einer Teenagerliebe zurechtgelegt. Seine Klara, am Premierenabend interpretiert von der munter aufgelegten Spanierin Anna Calvo, erwacht am Weihnachtsmorgen in ihrer überdimensionalen Nussschale noch als Kind.
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Gefühlsausbrüche im Zeitraffer. Noch bevor sich der Vorhang im Nationaltheater hebt, überfährt der Sound einer über Gleise ratternden Eisenbahn das Publikum. Christian Spucks schlanke, in ihrer personellen und ästhetischen Vielschichtigkeit recht komplexe Ballettadaption des russischen Weltklassikers „Anna Karenina“ ist seit der Zürcher Uraufführung 2014 rund um den Globus gefragt.
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Die zehntägige Veranstaltung „Intakt“, die heuer zum 2.Mal an unterschiedlichen Aufführungsorten in Graz stattfand, definiert sich im Untertitel als „Inklusives Tanz-, Kultur- und Theaterfestival“. Dahinter steht eine klare Zielsetzung; freilich eine, deren Inhalt noch (?) in keiner Weise selbstverständlich ist: Das Neben- und Miteinander von Menschen jeglicher Herkunft oder Prägung, von Menschen, denen kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen und deren Präsentation ein Anliegen ist.
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Energie pur – das ist „ID“ des kanadischen Cirque Eloize, der im Festspielhaus St. Pölten gastierte. Artistik trifft Tanz und macht daraus ein rasantes und unterhaltsames Spektakel, bei dem der Wau-Effekt genauso oft hervorgerufen wird schiere Lebenspower. Ob auf dem Cyrrad, am chinesischen Mast, in der Jonglage, auf dem Fahrrad, auf Inline Skates, hier sind ausgezeichnete (Solo-)Artisten am Werk, die ihr Handwerk souverän beherrschen.
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Im Rahmen des Festivals für neues Musiktheater „out of control“ brachte Netzzeit in einer Kooperation mit dem Bernhard Ensemble „Beet.Symph.Fünf“ zur Aufführung. Fünf KomponistInnen für elektronische Musik ließen sich von Beethovens 5. Symphonie für Eigenes inspirieren. Die vier neuen Sätze von Wolfgang Mitterer, Berhard Fleischmann, ASFAST, Ursula Winterauer + Fauna haben Regisseur Ernst Kurt Weigel und Choreografin Anna Hein mit fünf PerformerInnen im Off Theater in Szene gesetzt.
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In China hat Yang Liping Kultstatus, spätestens seit ihrem Solo „The Spirit of the Peacock“ aus dem Jahr 1986. Mittlerweile ist die Tänzerin mit ihren Choreografien im traditionellen chinesischen Stil äußerst erfolgreich. Mit „Under Siege“ hat sie nun erstmals einen Ausflug ins zeitgenössische Genre unternommen, das im Festspielhaus St. Pölten als eine von drei Stationen in Europa gastierte. Das Stück behandelt die Schlacht von Gaixia (206 v. Chr.), mit der die Herrschaft der Han-Dynastie begann.