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getrennt2Die inklusive „Ich bin O.K.“ Dance Company feiert in ihrem neuen Stück „Getrennt-Vereint“ die Verschiedenheit. Ihre ständigen Mitglieder sind acht Menschen mit Beeinträchtigung, in jeder Produktion, die die Gruppe einmal im Jahr unter der künstlerischen Leitung von Attila und Hana Zanin realisiert, wirken professionelle TänzerInnen mit. Diesmal waren unter anderen Irene Bauer und Martin Dvorák (zur Zeit ProART Kompanie) dabei.

Der Kulturverein „Ich bin O.K.“ verfolgt seit nunmehr 35 Jahren das Ziel Menschen mit Beeinträchtigungen durch den Tanz einen Zugang zum kulturellen Leben zu eröffnen.  Seit sechs Jahren gibt es darüberhinaus die gleichnamige Dance Company, in der das künstlerische Niveau im Mittelpunkt steht. Allerdings wird auch da der pädagogisch-humanistische Ansatz nie außer Acht gelassen. So auch in der neuen Produktion „Getrennt – Vereint“ in der die Gruppe ein Lieblingsthema der zeitgenössischen Tanzszene aufnahm, die gesellschaftliche Diversität.

Der Tanz eignet sich für dieses Thema einfach blendend. Es gibt keine Sprachbarrieren, die im Theater die Message undeutlich machen können. Im Gegensatz zur Musik, bei der Instrumente beherrscht werden müssen, um einen harmonischen Klang zu entfalten, bildet im Tanz die persönliche Ausdrucksfähigkeit die Basis. Und die acht TänzerInnen der „Ich bin O.K.“ Dance Company arbeiten an diesem seit vielen Jahren – die meisten von ihnen seit Anfang der 2000er Jahre – in ihrem Tanztraining des Kulturvereins.

„Getrennt – Vereint“ stellt der Welt des lyrischen Modern Dance (zu Musik von Bach) die Hip Hop-Kultur entgegen. Was anfangs noch trennend ist – die unterschiedlichen Zugänge zu Tanz – wird gegen Ende zu einem harmonischen Miteinander zusammengefügt, ohne dass die Tänzer ihren jeweiligen Bewegungsduktus aufgeben müssen.getrennt1

Ausgangspunkt ist eine einfache Rahmenhandlung: Ein Sohn (Simon Couvreur) haut von zu Hause ab, nachdem ihm seine Eltern einen Stil aufzwingen wollen, den er nicht mag. Bald trifft er in einer Hip Hopperin (Johanna Ortmayr) eine verwandte Seele, mit der er weiterzieht. In insgesamt 18 Szenen werden unterschiedliche Begegnungen entwickelt. Da tanzt Clara Horvath ein berührendes Duo mit Martin Dvorák, Claire Hecher ein eindrucksvolles Solo (belächelt und schließlich unterstützt von den Freundinnen Johanna Ortmayr und Jasmina Lang), Sophie Waldstein und Irene Bauer bestechen in ihrem elegischen Duo. Kirin España und Raphael Kadrnoska sind in einem coolen Hip Hop Act zu erleben. Und vieles mehr … Am Ende sind beide „Lager“ – wie in der Musik von Vanessa Mae  – tänzerisch vereint.

Gab in der Produktion im letzten Jahr noch eine Erzählung den roten Faden vor („Der Zauberer von OK“), so war der Ansatz in „Getrennt – Vereint“ eher abstrakt. Die einzelnen Darbietungen standen im Mittelpunkt, die anfängliche Geschichte von Eltern und Sohn verlor an Wichtigkeit. Dennoch hat das Team um Attila und Hana Zanin ihr Message klar über die Rampe gebracht: Unterschiedlichkeit hindert nicht am Miteinander. Die „Ich bin O.K.“ Dance Company ist dafür ein gelebtes Beispiel und für DarstellerInnen und Publikum wohl gleichermaßen bereichernd.

„Ich bin O.K.“ Dance Company: „Getrennt – Vereint“ am 21. November im Wiener Odeon. Weitere Vorstellung: 22. November 2014

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