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fotofifooIm Palais Kabelwerk findet noch bis 15. Dezember die dritte Auflage des viertägigen Festivals für Zeitgenössisches, Tanz und Performance statt. An den ersten beiden Tagen gab es ein Solo von Kanako Sako und zwei Tanzkompanien zu sehen: @tendance / C.Medina mit „in/dependance“ und Monochrome Circus mit „Lemming“. Das Festival ist zugleich, neben dem Abschlussfest nächste Woche „save the last dance for me“ am 19.12., das Finale der letzten fünf Jahre Kabelwerk unter der alleinigen künstlerischen Leitung von Erich Sperger.

Die aus Kyoto in Japan stammende Dance Company Monochrome Circus spielt am Spannungsfeld von Individuum und Gruppe und entwirft Bilder, die Katastrophenszenarien ähneln. Eine einsame Zimmerpflanze in der Mitte der Bühne und ein TänzerInnen-Paar machen den Anfang, - eine/r fängt die/den andere/n auf, wenn diese/r zu stürzen droht. Doch aus dem Publikum gesellen sich immer mehr Paare dazu, die einander gegenseitig stützen und auffangen. Schlussendlich bevölkern dreizehn TänzerInnen den Raum und spielen verschiedene Gruppen-Konstellationen durch. Wechselnde Lichtstimmungen erzeugen wärmere, hochemotionale Stimmung oder kalte, klare Kontraste. Inspiriert wurde die Arbeit von Naturkatastrophen der letzten Jahre.

Ein kurzes Zwischenspiel von Kanako Sako, das Solo „l.multifiliis“, operiert mit einem Wasserglas und Pulver, das zu weißer Farbe vermengt wird und mit dem sie den Boden beschriftet und die Pause einleitet.

Im zweiten Teil folgt eine sehr gelungene Arbeit von @tendance / C. Medina, „in/dependance“, bei der an das Publikum Kopfhörer verteilt werden. Vier schwarz gekleidete Frauen befinden sich auf der Bühne rund um ein Metallgestell, das im Laufe der Performance als Schauplatz für vielerlei Episoden dient. Hier werden durch die Tänzerinnen die verschiedensten Positionen auf dem Gestell ausgelotet. Positionen, die die sich eröffnenden Räume „ausmessen“ und jeden noch so minimale Platz dabei nutzen. Ein Spiel mit stereotypen Posen, das auch sprachlich und akustisch von den Performerinnen begleitet wird, leitet den zweiten Teil der Arbeit ein. Über den Kopfhörer erklärt eine Stimme, dass nun die Möglichkeit besteht, mittels Kopfhörer zwei verschiedene Kanäle anzusteuern und auch die Lautstärke zu regulieren oder den Ton ganz auszuschalten. Das erlaubt, die verschiedenen Posen und Bewegungen, durch einen individuellen Eingriff in die Akustik, auch optisch zu manipulieren.

Eine ästhetisch sehr klare, spannende Arbeit, die mit der Macht der ZuseherInnen spielt, die entstehenden Bilder mittels akustischen Variationen zu verändern. Der zweite Teil des Festivals, mit drei weiteren Arbeiten, wird am 14.12. und am 15.12. gezeigt. Annelie Andre zeigt „Schlichtung“, Maki Mizoguchi „The person who catch now“ und draeger&Co / Tobias M. Draeger zeigt „Daily Madness“.

Ab 2014 sind Palais Kabelwerk und GARAGE X von der Stadt Wien unter gemeinsames Budget gestellt. Die künstlerischen Leitung werden Erich Sperger, Harald Posch und Ali M. Abdullah innehaben und die Gruppe dasKunst wird mit einem künstlerisch autonomen "Diversity Labor" vertreten sein. Im Wiener Gemeinderat wurden im November 2013 auch Umbau- und Erweiterungsarbeiten im Palais Kabelwerk mit den Stimmen der rot-grünen Koalition genehmigt, so eine Presseaussendung des SPÖ-Rathausklubs. Warum nach fünfjähriger Betriebszeit Umbau- und Erweiterungsarbeiten anfallen, davon war in der Aussendung nicht die Rede.

Fifoo.programm „das dritte“, Palais Kabelwerk, 12.-15. Dezember 2013, www.fifoo.at, www.palaiskabelwerk.at

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