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Ordnung und Chaos sind Themen in Elio Gervasis Premiere von „Solo with Guests (Part Tow)“, die als „Special“ des ImPulsTanz-Festivals 2013 im ODEON Theater gezeigt wurden. Wie interagiert die eigene, vermeintliche Ordnung mit einer „fremden“ Ordnung oder mit Chaos, diese Frage stellen sich der Choreograf und das sieben-köpfige TänzerInnen-Team.

Im ersten Teil der Choreografie ist die Bühne von einer Mauer aus gestapelten, grünen Ordnungs-Kisten geteilt (Bühne: Valter Esposito), Durchlässe erlauben ein Spiel von Licht und Schatten (Markus Schwarz). Auf beiden Seiten der Mauer tanzt zuerst Elio Gervasi, der 1987 in Wien seine Tanzcompagnie gegründet hat und seither seinen Weg in der heimischen Tanzszene gemacht hat. Er wird abgelöst von zwei Dreier-Paaren, von jeweils einem Tänzer und zwei Tänzerinnen, die tänzerisch miteinander agieren, ohne dabei ihre individuelle Körpersprache aufzugeben. Die Bewegungen werden stark von den Extremitäten aus geleitetet: Intensive Armbewegungen und Beinarbeit vermitteln den Eindruck einer von Chaos dirigierten Zerrissenheit. Die TänzerInnen bleiben meist in intensivem Kontakt miteinander, eine der Gruppen sogar bei fast ausschließlichem Hautkontakt. Sie führen sich an den Händen und steuern miteinander ihre Tanzbewegungen.

Das wirre Treiben, teilweise ohne erkennbaren Fokus, wirkt dabei ein wenig ermüdend. In der zweiten Hälfte wird die Choreografie vielschichtiger und das ausgezeichnete Ensemble, - hervorzuheben besonders Yukie Koji und Martin Dvorak - kommt überzeugend zu Geltung: Die TänzerInnen interagieren mit den Bühnenteilen – den übereinander gestapelten Kisten – und erzeugen urbane Landschaften, in denen sie ihren Weg, zur Komposition von Albert Castello, suchen. So wirken Chaos und Struktur so zueinander, dass es Lust macht, dabei zuzusehen.

„Solo with Guests (Part Two), Elio Gervasi, ODEON, 11.10.2013, noch zu sehen am 12.10.2013, 20 Uhr www.odeon-theater.at

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