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rawmatters

In geschütztem Rahmen gedeihen zarte Pflanzen am besten, haben sich die Initiatorinnen  und Performerinnen Maria Waldinger, Nanina Kotlowski und Deborah Hazler 2010 vielleicht gedacht, als sie „Raw Matters – ein ungeschliffener Performance Abend“ ins Leben gerufen haben.

Bereits zum siebenten Mal geben sie damit KünstlerInnen die Möglichkeit zum Ausprobieren und Präsentieren zeitgenössischer Tanz- und Performancestücke. Scheitern muss erlaubt sein, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen. Auch Unfertiges darf sich den freundlichen Blicken Interessierter präsentieren und den ersten Schritt in die Öffentlichkeit wagen, der für die PerformerInnen den Weg zum Feinschliff bedeuten kann. Bewerbungen für die nächsten Termine am 16. April und 18. Juni können noch eingereicht werden: Ob es nun ein „work in progress“, ein fertiges Stück, ein Video oder eine Installation ist.

So unterschiedlich wie die Arbeiten im Kinosaal des Schikaneder sind, dürfen die eingereichten Projekte sein: „Through Form“ nennt Claire Granier ihre im Entstehungsprozess befindliche Arbeit  –  ein Solo in dem sie mit ihrem Körper nach einer klaren Bewegungs-Sprache sucht, die auch ganz Persönliches, Vertrautes ausdrücken kann. Auch beschäftigt sie sich mit Konzept-Arbeit und wie Tanz dazu in Beziehung gesetzt werden kann. Sie fragt danach, wie man die Lust an der Bewegung, trotz Reflexionen darüber, am Leben erhalten kann.

Salon Emmer Pionierinnen zeigen den Film „whispering walls“, in dem Bewegungen und sehr persönliche Tanzstatements in den eigenen vier Wänden von Tänzerin zu Tänzerin per Video weitergegeben und jeweils im anderen Zuhause weitergesponnen, mit der eigenen Geschichte ergänzt und erweitert werden. So kommuniziert der Körper mit dem Raum, und wird in Bezug gesetzt zum anderen Körper, im anderen Raum. Obwohl sie ganz bei sich zu bleiben scheinen, ergibt sich ein Miteinander von Räumen und Körpern.

Mit einer Sprech-Performance mit politischer Dimension, konfrontiert Miss Universe. Es geht um den Bürgerkrieg in der Demokratische Republik Kongo und daraus resultierende Vergewaltigungen von Frauen.

„In Between“ ist der Mitschnitt einer Arbeit von Alja Piry und Regina Picker, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Ethnien  Fragen wie „Was möchtest Du von Deinem Leben?“gestellt werden, die sie zuerst mit ihrem Körper, dann mit Worten zu beantworten suchen. Am Schluss lassen die Performerinnen des Mitschnitts Fragen live vor dem Publikum über sich selbst ergehen. Auf die Frage, was sie denn persönlich wollen, kommt die entwaffnende Antwort: “Asking for money for the next project.“

Fixer und auch wesentlicher Bestandteil der Raw Matters-Abende ist, nach den pro Abend meist drei bis vier bis zu jeweils 30-minutigen Performances, geselliges Beisammensein bei Knabberein und – diesmal – Eintopf. Hier können sich KünstlerInnen und Publikum zwanglos stärken – und austauschen. Ein Konzept, das von und für KünstlerInnen geschaffen wurde.

Raw Matters am 16.1.2012 im Schikaneder

www.rawmatters.at

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