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caermillstattKaum jemand weiß noch, dass es im altehrwürdigen Stift Millstatt auch einmal eine Bühne gab. Heute arbeiten Bildhauer im alten Theatersaal. Trotzdem wird im Stift wieder „gespielt“: Von der lokalen (Förder)Szene ignoriert, bietet das Netzwerk AKS mit seinem Millstätter Büro A.K.E.S. unter Andrea K.Schlehwein seit einigen Jahren unbeirrt professionelle, zeitgenössische Performancekunst.

Bereits vor Ostern gab es im Rittersaal die erste von neun für heuer geplanten Matineen: „CAER“, als Gastspiel des Tänzerduos Carlos Osatinsky und Fernando Nicolas Pelliccioli, derzeit AKS-artists in residence.

„Caer“ bedeutet im Spanischen „fallen“ und „verfallen“. Und die Argentinier „fielen“ viel bei ihrem gut getimten, berührenden Auftritt. Das Publikum saß dabei auf dekorativen, weißen Pappschachteln um die quadratische Tanzfläche und gehörte somit zum Bühnenbild. Zur knisternden, bunt gemixten Soundkollage „trieben“ da zwei Männer - ebenfalls in Weiß - aufeinander zu. Es folgten Begegnung, Liebe, Trennung, Verlust, Versöhnung, Partnerschaft - bis zur (Selbst)Zerstörung im erträumten bürgerlichen Leben als dynamische, trotz demonstrierter Natürlichkeit akademisch aufgebaute Performance. Die Ausdruckskraft, Sinnlichkeit und in den statischen Momenten skulpturale Ästhetik der Tänzer fesselten das am Ende lang applaudierende Publikum.

Der Matinee folgte ein Workshop mit den beiden Künstlern und die Reprise von Schlehweins ebenfalls in Millstatt entstandenen, heuer u.a. auch in Istanbul gezeigten Werks „unmerklich drängen fingerspitzen“.

Caer, Stift Millstatt, 14.03.2010

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