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Performanceserie / Uraufführung / in deutscher und englischer Sprache
In Ghost Times moderieren zwei erzählende Geisterfiguren eine episodenhafte Zeitreise in die Untiefen der Theatergeschichte. Verschiedene Performancekünstler*innen und politische Aktivist*innen eignen sich ikonische Momente des klassischen Theaterkanons durch queere und dekoloniale Sicht an und bringen persönliche Perspektiven ein. Sie holen überraschende Themen, Figuren und Ideen hinter den „großen Erzählungen“ ans Tageslicht und präsentieren ein kritisches und ironisches Stück Selbstermächtigung.
Am Anfang steht der weite zeitliche Bogen, in dem ein Cyborg aus der fernen Zukunft zurück zu antiken Mythen und zur Entstehung von Gött*innen, Theater und Demokratie blickt. Die performativen Zeitreisen gehen kreuz und que_r: Mit Blick auf das Jahr 1638 wird das weiße kolonialistische Theatrum mundi in einem melodramatischen Heilungsprozess durch brasilianische Performer*innen zerlegt. Ob Zauberflöten-Kompost mit verqueerten Charakteren, Trans-Arie und Black Selfempowerment aus dem postrevolutionären 1791 oder Konfrontation des großen deutschen Faust mit Witchcraft Vogue Dancing – für Desorientierung ist gesorgt.
Für das zweijährige que_ring drama project haben sich Performancekünstler*innen, Aktivist*innen und Theoretiker*innen aus mehr als 15 Ländern der Welt zusammengeschlossen, um den klassischen Kanon der Theatergeschichte als ausschlussreiche kulturelle Konstruktion des Westens zu befragen. Das Gesamtkonzept von Ghost Times stammt vom Wiener Performancekünstler und Aktivisten Gin Müller, der bereits zahlreiche Projekte im brut realisiert hat.
Ort:
studio brut
Zieglergasse 25
1070 Wien
Nähere Infos:
Brut - Ghost Times