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vorschau quixoteVielversprechend ist das Programm, das Ballettdirektor Manuel Legris für die kommende Ballettsaison zusammen gestellt hat. Als Sensation darf wohl bewertet werden, dass Legris sich erstmals auch als Choreograf betätigt. Für „Le Corsaire“, an der Wiener Staatsoper noch nie zur Gänze gezeigt, wird der Chef eine spezielle Fassung für seine Compagnie, das Wiener Staatsballett, schaffen.

Eine zweite Premiere wird als dreiteiliger Abend gefeiert. Stephan Toss großartiges Ballett „Blaubarts Geheimnis“ eröffnet mit dem zweiten Akt, der spannenden Liebesgeschichte zwischen Blaubart und Judith den Abend, der von Jerome Robbins’ Choreografie „The Four Seasons“ (Musik: Giuseppe Verdi) beschlossen wird. Dazwischen wird „Fool’s Paradise“, ein Ballett des englischen Choreografen Christopher Wheeldon. Wheeldon, geboren 1973, war Tänzer beim Royal Ballet, London und begann 1997 für das New York City Ballet zu choreografieren. Lange Zeit war er Choreographer in Residence in New York, bis er seine eigene Company, „Morphoses / The Wheeldon Company, gegründet hat. Wie für einige seiner Ballette hat er auch für „Fool’s Paradise“ (1907) mit dem englischen Komponisten Joby Talbot (* 1971) zusammengearbeitet. Der hat die Komposition„ Der Schwan“ aus Camille Saint-Saëns’ kammermusikalischem Spaß „Karneval der Tiere“ verwendet und sich dabei an die Filmmusik zum russischen Stummfilm „Der sterbende Schwan“ (1917) gehalten. Ein abstraktes Ballett mit Solos, Pas de deux und Pas de trois zu romantischen Klängen in weichem Licht.  vorschau blaubartpeci

Für „seine“ Premiere hat sich Legris mit dem 1856 an der Pariser Oper uraufgeführten Werk „Le Corsaire“ (Marius Petipa nach Jules Perrot) beschäftigt und auf Basis der mehr als 150 Jahre langen Tradition eine neue Fassung erarbeitet. Dass er dabei aus der Aufführungstradition des französischen Balletts schöpft ist ihm nicht zu verdenken, doch interpretiert Legris auch die russische Überlieferung. Die Ausstattung des Handlungsballetts zur Musik von Adolphe Adam und Léon Minkus wird Luisa Spinatelli, bereits als Ausstatterin der aktuellen „Schwanensee“-Produktion bekannt,  übernehmen. Die Geschichte spielt in Griechenland zur Zeit der Türkenbesatzung und erzählt von Seeräubern, Sklaven, geraubten Frauen, dem Leben im Harem und einem glücklichen Ende.

Bemerkenswert ist auch, was Legris an Repertoirestücken zeigt: Der auch international erfolgreiche „Don Quixote“ eröffnet die Saison und steht danach noch nein Mal im Programm. Gelegenheit die Sensation der aktuellen Saison,  „Verklungene Feste / Josefs Legende“ (John Neumeier / Richard Strass) endlich oder noch einmal zu sehen, muss natürlich auch sein. Am Jänner 2016 steht der zweiteilige Abend im Kalender. Viel Freude wird das Ballettpublikum auch mit einem der ältesten klassischen Ballette, das nie seinen Zauber verloren hat, haben: „La Fille mal gardée“, geschaffen von dem Choreografen und Tänzer Jean Dauberval und 1789 in Bordeaux uraufgeführt. Sehenswert ist dieses Ballett nicht nur wegen seines Charmes und der komischen Einlagen sondern auch, weil es das erste Ballett ist, das eine realistische Handlung erzählt und auf Götter oder mythologischen Wesen verzichtet.

Winterzauber. Weil dieses „schlecht behütete Mädchen“ auch ein von Kindern gern gesehenes Ballett ist wird es an der Staatsoper im Dezember getanzt. Schnee und Weihnachtsrührseligkeit gibt es dafür an der Volksoper. Am 8. Dezember hat „Die Schneekönigin“, ein Ballett nach Hans Christian Andersen von Michael Corder zur Musik von Sergej Prokofjew Premiere und wird bis 17. Jänner 2016 noch sieben Mal gezeigt. Corder, geboren 1955 in London, ist einer der meist beschäftigten britischen Choreografen. Er hat wie Wheeldon als Tänzer des Royal Ballet begonnen und tanzte später in vielen der berühmten internationalen Compagnien. Mit Prokofjews „Cinderella“ lieferte er seine erste Choreografie. Inzwischen stehen auf seiner Werkliste mehr als 50 Ballette. „Die Schneekönigin“ hat er 2007 für das English National Ballet geschaffen.

vorschau oneginHeftiger Applaus ist auch für die Wiederaufnahme von  John Crankos „Onegin“ an der Staatsoper zu spenden. Auch  Kenneth MacMillans fulminantes Handlungsballett  „Mayerling“  verdient es getanzt zu werden. Auch wenn die schwierigen Pas de deux, die der Tänzer des Kronprinzen Rudolf mit den Solistinnen seiner diversen Freundinnen und Geliebten zu bewältigen hat, alle Kräfte rauben. Auf der Bühne bleibt auch in der kommenden Saison die noch bevorstehende Aufführung des dreiteiligen Abends „Van Manen / Ekman / Kylián“ (Premiere am 9. Mai 2015).

An der Volksoper tanzt das Wiener Staatsballett Thierry Malandains erfolgreichen Doppelabend „Mozart à 2 / Don Juan“ (Premiere war im Herbst 2014) und auch Patrick de Banas zweiaktiges Ballett „Marie Antoinette“ wird wieder aufgenommen.  Ebenfalls im Programm bleibt das neue Erfolgsstück von Boris Eifman „Giselle Rouge“.
Nicht umzubringen ist auch der dreiteilige Abend „Nachmittag eines Fauns / Bolero / Carmina Burana“, der im März 2012 seine vom Publikum akklamierte Uraufführung erlebt hat.  vorschau tatjananina
Ende mit Tradition. Ergänzt werden die großen Abende von den Aufführungen „Junger Talente der Staatsoper“, beschlossen aber werden sie im Juni 2016 wie nicht anders erwartet mit der fast schon ehrwürdig zu nennenden Nurejew-Gala.

Vorschau auf die Vorstellungen des Wiener Staatsballett in der Saison 2015/2016 in Wien. 

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