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spielplatz1Mit Gags und „verrückten“ Körperaktionen unterhalten Tino Indiono, Maartje Pasman und Steffi Jöris ihr Publikum. Die jüngsten unter ihnen (ab 4) waren durchaus enthusiasmiert, rockten und zappelten, sobald Musik geliefert wurde. Das hatte nicht unbedingt etwas mit dem Geschehen auf der Bühne zu tun. Denn als dieses ins Stocken geriet, veranstalteten die Kids ihre eigene Show.

Choreograf und Regisseur Akos Hargitay setzt auf bewährte Rezepte, die Kindern einfach Spaß machen. So sagt Rino seinen Namen immer wieder ins Mikrofon und es tönt von allen Seiten zurück.  Er rennt aus dem Raum und wird wie von einer unsichtbaren Kraft wieder rückwärst auf die Bühne gezogen – wieder und wieder und immer wieder. Kinder lieben diese Art der Wiederholungen und lachen und kommentieren ganz aufgeräumt. Aber es geht auch um Territoriums-Abgrenzungen. Auf der Bühne sind drei klare Räume mit Tape ausgewiesen, die jeweils von einem der drei verteidigt wird und aus dem die anderen rausgedrängt oder ferngehalten werden. Oder aber: Steffi lädt Maartje in ihren Raum ein, diese hat jedoch panische Angst, das fremde Gelände zu betreten und so nimmt Steffi ihre Freundin an die Hand, schließt ihre Augen und führt sie behutsam herum. Vertrauen ist gut. Immer wieder verschachteln sich die beiden Mädchen ineinander und bewegen sich als skurrile Körperskulptur durch den Raum – wem gehören hier eigentlich die Arme? Wessen Beine geben das Tempo vor?spielplatz2

Hargitay hat jede Menge guter Ideen und Aktionselemente in „Mein Spielplatz“ eingepackt, nur hat er das Timing zu großzügig schleifen lassen. Die drei PerformerInnen waren mit Hilfe ihrer Stimmen, einer E-Gitarre und diverser Perkussionsinstrumenten auch für die Musikeinspielungen zuständig, mussten dafür jeweils diverse Knöpfe auf dem Sound-Equipment drücken oder den Kabelsalat entwirren. Das war ein- bis zweimal witzig, ging aber auf Kosten des Rhythmus der Vorstellung. Die Kids ließen es sich jedenfalls nicht verdrießen, fuhren im Zuschauerraum ihr eigenes Programm auf und rockten ab. Ob das so geplant war, sei dahin gestellt. Jedenfalls durften sie am Ende des 50-minütigen Stückes auch auf die Bühne und mit den PerformerInnen tanzen – im Scheinwerferlicht machten sie aber einen weit zaghafteren Eindruck als im geschützten Dunkel des Zuschauerraums.

Akos Hargitay „Mein Spielplatz“, Premiere am 8. Oktober im Dschungel Wien. Weitere Vorstellungen am 11. und 12. Oktober 2014.

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