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keersmaekerSie ist eine der großen Pionierinnen des zeitgenössischen Tanzes und Wien vor allem durch das ImPulsTanz - Vienna International Dance Festival seit vielen Jahren künstlerisch verbunden: Anne Teresa De Keersmaeker. Der belgischen Choreografin wird am 14. Dezember um 11.30 Uhr von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny im Odeon Theater das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen.



Wie kaum eine andere hat Anne Teresa De Keersmaeker den zeitgenössischen Tanz seit den 80er Jahren geprägt - gemeinsam mit ihrer 1983 gegründeten Compagnie Rosas hat die belgische Choreografin tänzerische Meilensteine gesetzt. Stücke wie "Fase" (1982), "Rosas Danst Rosas" (1983, ausgezeichnet mit dem New Yorker Bessie Award 1988) oder "Elena's Aria" (1984) waren ihre ersten Schritte hin zu einem Oeuvre, das an die 50 Choreografien umfasst, die innerhalb der letzten drei Jahrzehnte die Kunstform des zeitgenössischen Tanzes entscheidend mitgestaltet und nachhaltig verändert haben.

Ein großer Teil der Karriere von Anne Teresa De Keersmaeker ist mit Wien verknüpft. Bereits 1984 wurde ihr Schlüsselwerk "Rosas Danst Rosas" in einem mehrwöchigen Gastspiel im Wiener Serapionstheater gezeigt, 1989 war sie mit "Ottone Ottone" bei den Wiener Festwochen zu sehen. 1994 lud ImPulsTanz die belgische Ausnahmekünstlerin erstmals mit "Toccata" zu dem Wiener Tanzfestival ein. Seit damals ist sie dort regelmäßiger Gast, große Erfolge feierte sie hier u.a. mit der Uraufführung ihres Gruppenstücks "Drumming" (1998), dem Gala Soirée Repertoire anlässlich des 20. Jubiläums ihrer Compagnie im Wiener Burgtheater (2002) oder "Mozart / Concert Arias: un moto di gioia" (2006) in Kooperation mit dem Theater an der Wien. 2011 war die mittlerweile 51-jährige Choreografin bei ImPulsTanz selbst auf der Bühne zu sehen, als eine von fünf TänzerInnen in der Neuinszenierung ihres Frühwerks "Elena's Aria". Insgesamt brachte Anne Teresa De Keersmaeker 26 ihrer Produktionen bei ImPulsTanz zur Aufführung.

Die große Liebe zur Musik (Bach wie Beatles, Steve Reich oder Wolfgang Amadeus Mozart) zeichnet ihr choreografisches Wirken ebenso aus wie eine spielerische Leichtigkeit und zugleich mathematische Strukturiertheit. Jedes Jahr locken die Auftritte ihrer Compagnie tausende ZuschauerInnen in die Wiener Theater. In den letzten Jahren ist die belgische Ausnahmekünstlerin häufig auch bei anderen österreichischen Kulturinstitutionen zu Gast. So zeigte unter anderem das Theater an der Wien 2010 ihr gemeinsames Werk mit Jérôme Bel - "3Adieux" - und der diesjährige Steirische Herbst in Graz eröffnete mit ihrem neuesten Werk "Cesena".