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IchgegenWenn Stephan Rabl über sein Haus  spricht, dann purzelt und stolpert er über seine eigenen Worte. Mit ungebrochener Leidenschaft stellte der Turbo-Chef vom Dschungel, dem Theater für junges Publikum, das umfangreiche, ja überbordende, Jubiläumsprogramm 2014/15 vor, das voll ist mit spannenden Projekten und jeder Menge Uraufführungen ist. Das „Kinder“-Theaterhaus mit seinen spartenübergreifenden Produktionen entwickelt sich zunehmend zu einem der aufregendsten Theater Wiens.

Sehr viel wurde bisher erreicht, in dem kleinen Theater im Museumsquartier. Neben den beiden Theatersälen konnten im letzten Jahr zwei Studios und eine Studiobühne in Betrieb genommen werden. Das ermöglicht Eigenproduktionen, die mittlerweile einen Großteil des Programms bestreiten. Auch ein Team von Dschungel-KünstlerInnen arbeitet fix am Haus. „Waren es anfangs internationale KünstlerInnen, die man hereingeholt hat, so sind es jetzt österreichische KünstlerInnen, die hinausgehen“, sagt Rabl über die Entwicklung. Das Publikum macht dabei gerne mit, seit dem 1. Oktober 2004 haben über 500.000 ZuschauerInnen die 7.600 Veranstaltungen besucht. Mit seinem qualitätsvollen Programm ist das Konzept für ein Theater für junges Publikum also fraglos aufgegangen.

Darüberhinaus sorgt auch die Dschungel Wien Café-Bar für regen Zustrom von bis zu 1000 Besuchern am Tag. Und seit letztem Sommer ist auch eine mobile Aufführungsstätte, der Dschungel-Bus, im Einsatz, der an verschiedenen Orten in Wien neues Publikum für das Theater interessieren will. Bisher hat er mit drei Produktionen in zehn Wiener Bezirken Station gemacht.

Der Dschungel wollte nie ein Ghetto sein und hat immer durch seine Offenheit gepunktet. Diese Haltung bestimmt nicht nur den Namen (ursprünglich war der Name Kindertheaterhaus im Gespräch), sondern auch das Programm und vor allem die Jubiläums-Sonderprojekte. Von 25. bis 28. September werden im Rahmen des „GroßStadtDschungel“ alle Türen geöffnet, sodass die zwei Welten Mariahilferstraße und MuseumsQuartier direkt aufeinandertreffen. An diesen vier Tagen wird es zu jeweils anderen Themen in allen Räumen des Dschungel Wien Theater, Tanz, Musik, Performances und Videoinstallationen geben.Makingof

Ein weiteres Sonderprojekt heißt „The Making of Österreich. Eine Revue durch den barocken MQ Dachstuhl“ in der Regie von Yosi Wananu. Neben Austrofred agieren die Musical-StudentInnen der Performing Academy als Sänger und Tänzer. Erstmals kann man hier die Dachstühle des MuesumsQuartiers besichtigen. (25. Bis 28. September).

Eröffnet wird die neue Saison mit „Ich gegen mich“ von Steffi Jöris. Die Tänzerin gehört zum KünstlerInnen-Team des Dschungel Wien und begibt sich in ihrer Choreografie auf die Achterbahn der Gefühle, die die Pubertät bestimmen (4./5. September, für Jugendliche ab 12). An dieselbe Altersgruppe wendet sich Silke Grabinger mit „Antifragil“ (Premiere am 2. Oktober). Im Februar kommt der dritte Teil von Corinne Eckensteins hinreißender Boys-Serie heraus: „Boys Awakening“ entsteht in Anlehnung an Franz Wedekinds „Frühlingserwachen“. Zuvor, nämlich am 23. Oktober bringt die umtriebige Regisseurin das Sprechtheater-Stück „Schüler, die auf Lehrer starren“ mit professionellen DarstellerInnen heraus.

Spielplatz„Mein Spielplatz“ von Ákos Hargitay ist für Kinder ab vier Jahren konzipiert (Uraufführung am 8. Oktober) ebenso wie „Mim Zug“ der schallundrauch agency (20. November). Und auch die Allerkleinsten sollen wieder mit Tanz beglückt werden: Beim „Alltag“ von Paola Aguilera dürfen schon Zweijährige zuschauen. Ab 3 ist das Musiktheater in einer Koproduktion mit dem Festival Wien Modern „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ ausgewiesen.

Zwei Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen: Josefstadt-Schauspielerin Hilde Dalik und Michael Ostrowsky als Improvisaions- und Textcoach haben seit März mit ihnen gearbeitet. In „Romeo und Julia – freestyle“ stehen sie gemeinsam mit professionellen DarstellerInnen auf der Bühne (5. bis 9. September). Autor Flo Staffelmayr hat ihre Erfahrungen, die er in einer Schreibwerkstatt gesammelt hat, in sein Stück „Fremdenzimmer“ verarbeitet (Premiere am 20. November).

Der gesellschaftspolitische Programmschwerpunkt manifestiert sich unter anderen auch in Holger Schobers „Fuck U Shima“, in dem es um die größten nukleare Katastrophe geht. Das Stück „Name: Sophie Scholl“ über die deutsche Widerstandkämpferin gegen die Nazis wird am 29. Oktober im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts für Strafsachen uraufgeführt.
 
Und, und, und … Details zum umfangreichen Programm mit noch mehr Uraufführungen und vielen Wiederaufnahmen gibt es auf der Dschungel-Homepage.

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