Hauptkategorie: Magazin

stopsaisonBei der Pressekonferenz am 19. März präsentierte Manuel Legris sein Programm erstmals auf Deutsch. Dafür gab es einen Sonderapplaus der Medienvertreter. Drei der großen Tschaikowski-Ballette werden in der nächsten Saison auf dem Spielplan des Wiener Staatsballetts in der Staatsoper stehen. Ob der beliebte Ballettchef seinen Vertrag verlängern wird, wurde allerdings noch nicht preisgegeben.

Es wird ihn wieder geben, den von den Wiener Ballettfans geliebten „Schwanensee“ von Rudolf Nurejew, der ersten Inszenierung, die der russische Ballettstar nach seinem Absprung aus der Sowjetunion im Westen realisierte. Zwar wird an der Wiener Originalchoreografie aus dem Jahr 1964 nicht gerüttelt werden (Nurejew kreierte auch eine Fassung für das Ballett der Pariser Oper), aber die Ausstattung wird erneuert. Luisa Spinatelli wird für ein tourneefähiges Bühnenbild und die Kostüme sorgen. Premiere ist am 16. März 2014.

Nachdem nun auch die mehrteiligen Ballettabende erfolgsgekrönt sind  – die Gesamtauslastung der Ballettvorstellungen ist auf sagenhafte 99 Prozent angestiegen –  kommt in der nächsten Saison unter dem Titel „Ballett-Hommage“ Harald Landers „Études“ , ein Show-Act der klassisch-akademischen Schule aus dem Jahr 1948 zusammen mit William Forsythes „The Second Detail“ (1991) und einer neuen Kreation von Natalia Horecna am 15. Dezember 2013 zur Premiere.

Auch im Rahmen des Abends „Meistersignaturen“ wird es mit „Allegro Brillante“ von George Balanchine eine Premiere geben. An diesem Abend werden außerdem „Vaslaw“ von John Neumeier, „Le souffle de l’esprit“ von Jiri Bubenicek und – nach langer Zeit endlich wieder – Rudi van Dantzigs „Vier letzte Lieder“ getanzt (ab 27. Mai 2014).

Weiterhin im Repertoire: Nurejews „Nussknacker“ und das „Dornröschen“ von Peter Wright sowie „Manon“, „Tanzperspektiven“ und „Meisterwerke de 20. Jahrhunderts“. Auch die bereits traditionelle „Nurejew-Gala“ wird es zu Saisonabschluss am 28. Juni 2014 geben.

In der Volksoper bringt das Wiener Staatsballett unter dem Namen „Märchenwelt Ballett“ Choreografien des Ensemblemitglieds Andrey Kaydanovskiy („Das häßliche Entlein“) sowie der Volksoper-Ballettmeisterin Vesna Orlic („Tausendundeine Nacht“) heraus. Ashley Page, ehemaliger Erster Solist und Choreograf beim Royal Ballet und zuletzt Direktor des Scottish Ballet, wird „Ein Reigen“ kreieren. Stephan Thoss’ „Blaubarts Geheimnis“, der Dreiteiler „Carmina Burana/Nachmittag eines Fauns/Bolero“ sowie Jorma Elos „Ein Sommernachtstraum“ sind in der nächsten Saison ebenfalls im Haus am Gürtel zu sehen.

Sehr zufrieden ist auch Staatsoperndirektor Dominique Meyer mit der Entwicklung des Balletts. „Soviel zur Aussage ‚Wien ist keine Ballettstadt’“, lautet sein lakonischer Kommentar nach der Verkündung der dreiprozentigen Auslastungssteigerung im letzten Jahr. Und er hofft, ebenso wie ein Großteil des Wiener Ballettpublikums, dass Manuel Legris seinen Vertrag noch im Sommer verlängern wird. Vielleicht nach dem Gastspiel im Pariser Théâtre du Châtelet, bei dem das Wiener Staatsballetts 21 Vorstellungen tanzen wird?