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Vielleicht sind wir Menschen schon bald nicht mehr das Maß aller Dinge. Es ist an der Zeit sich umzusehen: Was machen die anderen Tiere, an denen seltener Maß genommen wird?
In HERDE und STALL hausen eine Handvoll Tänzer_innen und Schauspieler_innen mit einer Handvoll Geißen, Kitzlein, Kalb und Geflügel in einem gemeinsamen Gehege. Sie bilden eine kleine Herde, zuerst im öffentlichen Raum bei der Pferdeschwemme, dann im Saal der SZENE. Dort findet ein Hearing für alle Sinne statt. Tiere und Menschen haben dabei jeweils ihren ganz eigenen Kopf. Die Geißen kümmern sich um den Nachwuchs, die Kitze üben das Klettern, das Kalb hält sich zurück. Und die Menschen erzählen.
Sesshaft werden, was heißt das? Das Alte Testament lieferte hierzu eine Vorlage wie aus einer landwirtschaftlichen Betriebsanleitung: Rund um die Erzählung von Abraham und seinem Sohn Isaak entspinnt sich ein Abend über die Beziehung zwischen Mensch und Nutztier, Ackerbau und Viehzucht, Loyalität und Opfertum.
Hubert Lepka ist Choreograph und Regisseur des Künstlernetzwerks Lawine Torrèn. Seit 1989 seine Performance 108 EB – Kammermusik für 4 Motoren & Bedienungspersonal die Möglichkeiten eines herkömmlichen Theaterraums augenscheinlich überforderte, finden seine Arbeiten meist im Freien statt: „Unsere Projekte bergen Geschichte und Erzählungen als Bodenschätze und bereiten sie in zeitgenössischen Anlagen, in einem performativen Gestell, als Waren des ästhetischen Kapitalismus auf.“ Wie bei SÄGEWERK. Über die Herstellung von Landschaft sprengt Lawine Torrèn nun mit der Uraufführung von HERDE und
STALL die Grenzen von Genre, Raum und Zeit.
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