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Royston1Royston Maldoom ist vor allem durch seine jahrzehntelange Arbeit in Community Dance Projekten in vielen Ländern dieser Welt bekannt. Doch seit jeher hat er auch Werke für professionelle Tänzer und Compagnien kreiert. Mit „Crossing the Lines“ zeigt die Tanzmoto Dance Company unter der Leitung von Mohan C. Thomas fünf Choreografien Royston Maldooms und damit einen repräsentativen Querschnitt seiner über 40jährigen choreografischen Arbeit. Seine choreografische Devise lautet: „Never make two movements if one will do.“ 

Das im letzten Jahr lancierte Projekt „Crossing the Lines“ geht in die zweite Runde. Die Premiere der Tournee 2017/18 fand am 23. Novemberr im Stadttheater Marl statt. Das Marler Publikum bedankte sich bei Royston Maldoom und den zehn Tänzerinnen und Tänzern der Tanzmoto Dance Company mit stehenden Ovationen und minutenlangem Applaus.

Die Aufnahmen zur Fotoreportage von Ingo Schäfer entstanden bei der Generalprobe.

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„The Confession of Isobel Gowdie“, zur Musik von James MacMillan, erzählt die Geschichte einer einfachen Hausfrau, die im Jahre 1662 der Hexerei angeklagt, Opfer eines der berühmtesten Hexenprozesse Schottlands wird. Aber es ist auch eine Geschichte über Kolonialismus, Kontrolle und Unterdrückung durch Kirche und Staat und die Angst des Mannes vor weiblicher Stärke. Für Maldoom ist Gowdies Schicksal ein Requiem für jene Frauen, die unterdrückt und schuldlos zum Tode verurteilt wurden. IsabelGowdy3

In Maldooms Choreografie triumphiert Isobel Gowdie am Ende über ihre Peiniger. Die Botschaft, angesichts der aktuellen Sexismus Debatte, könnte nicht zeitgemäßer sein und reicht somit weit über die Zeit der Hexenprozesse hinaus in unsere Gegenwart. 

In der Rolle der Isobel Gowdie überzeugt Tyshea Suggs in ihrem ebenso kraftvollen wie einfühlsam getanzten Solo.

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„Adagietto No 5“. Auch in seinen scheinbar abstrakt angelegten Choreografien bleibt Royston Maldoom doch stets ein Geschichtenerzähler. „Dance is a wonderful thing to tell stories“, sagt er. Auch 40 Jahre nach seiner ersten Aufführung, hat Royston Maldooms erste Choreografie, das preisgekrönte Trio „Adagietto No 5“, nichts von seinem Zauber verloren. Magdalena Öttl mit Joel Wilson und Keisuke Mihara tanzen die turbulente Dreiecksgeschichte gesehen aus der distanzierten Perspektive eines unbeteiligten Beobachters.Adagietto2

Viscontis „Death in Venice“ und das darin verwendete Adagietto aus Malers 5. Sinfonie waren für Royston Maldoom Anlass, eine Choreografie für das romantisch angelegte Stück zu entwickeln. Ganz im Gegensatz zur ergreifend emotionalen Grundstimmung der Musik fand Maldoom einen anti-romantischen Ansatz für seine Choreografie. „I wanted to make a piece where the dancers are unable to show any emotion. They just have to go mechanically through movements.“

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„Time Flies“ ist eine Choreografie zu Igor Stravinskys Komposition „Drei Stücke für Solo Klarinette“ aus dem Jahre 1919. „Stravinsky’s pieces are very challenging, very fast and difficult to imagine how you would move to it.“

1974 ursprünglich als Duett für das Ballett von San Marcos in Peru entwickelt, wird das virtuos turbulente „Time Flies“ hier gekonnt umgesetzt von den Tänzern der Tanzmoto Dance Company.

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„Black Earth“ ist gleichermaßen eine Verbeugung und Maldooms Dank gegenüber den vielen Muslimen mit denen er in Bosnien, Palästina, der Türkei und vielen anderen Ländern dieser Welt zusammengearbeitet hat, die ihn bei sich aufnahmen, ihm beistanden und zu Freunden wurden.

Es ist eine Komposition des türkischen Pianisten, Komponisten und Bürgerrechtsaktivisten Fazil Say und entstand 2011 in Lima, Peru für das Ballett von San Marcos.
Bei Hayato Yamaguchi aus Japan entfaltet sich der Tanz als kraftvoll meditativer Gestus.

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„Hook“. Ursprünglich unter dem Titel „14 dancers looking for an idea“ beschließt die Tanzmoto Dance Company den Abend mit der energetischen und humorvollen Choreografie zu Graham Fitkins Komposition „Hook“. Für Maldoom ist das Stück „a chance for the dancers to celebrate themselves.“

„Crossing the Lines“ war in November/Dezember in Emsdetten, Marl und Detmold zu sehen. Die nächsten Termine sind im Stadttheater Duisburg am 14. März 2018, und in Black-E in Liverpool, England am 25. März 2018 

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